eine Ecke, wo ich mich mit angezogenen Knieen auf den Boden hocken und wenigstens den Kopf auf die Beine legen konnte. Fünf lange Nächte hindurch. Am zweiten oder dritten Tage schloß ich die erste Bekanntschaft mit Konzentrationären. Zwei merkwür- dige Gestalten gelangten mit einem der laufend ein- treffenden Transporte in den Saal. Sie hatten kahl- geschorene Schädel und trugen grau-violett gestreifte Anzüge. Ich hörte, sie seien aus dem Konzentrations- lager. Mit etwas Ungeduld schob ich mich in ihre Nähe. Woher seid ihr? fragte ich. Vier müde Augen streiften mich oberflächlich und es dauerte lange, ehe ich eine Antwort erhielt. Wir kommen von einem Außenkommando bei Paderborn und gehen jetzt zurück ins Konzentrations- lager Sachsenhausen, antwortete schließlich der eine. Da gehe ich auch hin, sagte ich.Bitte, erzähle mir etwas vom Konzentrationslager. Wie lebt man dort? Er lupfte die Schultern. Was soll man da erzählen! meinte er. Und seine Augen schienen mich von Kopf zu Füßen zu prüfen. Du wirst noch alles beizeiten erfahren. Und übri- gens: Bist du vielleicht auch so ein Achtgroschen- junge? Achtgroschenjungen das waren die billigen Spitzel der Berliner Polizei, die in jedem Gefängnis für die Beschaffung von Material sorgen mußten, in- dem sie ihre angeblichen Kameraden aushorchten. DE 19 ME ons: eh 2 ER EEE er { 5 | i E