Seite

geklagten ergeben noch dargetan hat, daß ein begründeter Verdacht gegen ihn nicht besteht",- mehr noch, viel schlimmer: ich kam wieder in Gewahrsam der Gestapo . Nach Verlassen der Anklagebank packte man mich an den Schultern und führte mich erneut ab.

Zurück ins Polizeipräsidium. Der Gestapo - Beauftragte Nestler in Halle fuhr mich sogleich an: ,, Na, beim Termin hast Du ja reichlich die große Fresse gehabt, aber was wir Dir in einem Jahre nicht beweisen konnten, das werden wir jetzt beweisen. Wir haben ja Zelt! Du kommst in ein besonderes Lager!"

Ich fuhr zusammen. Die umstehenden Gestapo - Leute beantworteten mein sichtliches Entsetzen mit Hohngelächter. Sie weideten sich an meinem Unglück. Als ich abgeführt wurde, spuckte mir einer von ihnen ins Gesicht.

aber dahinter ein einziges Grauen!

Wir wußten nicht, wo wir waren. Der Zug hielt, fuhr wieder an. Hielt wieder, zweimal, dreimal. In Weimar wurden wir ausgeladen. Wir waren zunächst froh, die enge Haft in dem Gefangenentransportwagen los zu sein, denn wir waren hundert Häftlinge. SS- Wachmannschaften nahmen uns in Empfang. Die erste, Begrüßung" bestand darin, daß man uns auf der Stelle mit sogenannten Jagdhieben und Kolbenstößen traktierte.

Ein Lastwagen nahm uns auf. Er war zum Brechen voll. Als wir die Ettersburger Chaussee hinauf zum Lager fuhren, blieben die Passanten stehen und blickten uns lange nach. Sie wußten, welcher Bestimmung wir entgegengeführt wurden.

Buchenwald ...! Wer von Erfurt nach Weimar fährt, gewahrt auf der Höhe des Ettersberges die langgestreckten Steingebäude des Lagers, die sich aus der Ferne wie mächtige Kasernen ausnehmen. Es sind aber nur zweistöckige Bauten, und der Platz, den das Lager ein­nimmt, umfaßt etwa einen Quadratkilometer. Den Ankömmling umfängt zunächst eine friedliche Stille. Sein Blick fällt vor dem Eintritt durch das Haupttor auf gepflegte Anlagen, die von Blumenbeeten umsäumt sind. Die Harmlosigkeit dieses Bildes wurde noch durch ein kleines Gehege mit Wölfen, Bären usw. erhöht. Ueber dem Haupttor, hinter dem sich ein freies Gelände, der sogenannte Appellplatz, befindet, prangen die Worte: ,, Recht oder Unrecht- mein Vaterland". Wie merkwürdig, denken wir, ein englisches Sprichwort über einem deutschen Konzentra­tionslager. Das Gelände geht in die Tiefe, da hier der Ettersberg in die Kölledaer Landschaft abfällt. Das Lager Buchenwald , das im Durchschnitt der letzten Jahre 70 000-80 000 Häftlinge in seinen Mauern und Holz­baracken aufnahm, wurde im Jahre 1937 errichtet. Später gliederte man noch einige Fabrikationshallen der ,, Sauckel- Werke" an, in denen die Häftlinge für die Kriegsrüstung arbeiten mußten. Es ist heute kein Geheimnis mehr, daß sie Teile für die mit so viel propagandistischem Aufwand in Szene gesetzten V- Waffen herstellten. Der ganze Komplex

8

war v abgesc letzter

In Abs Wacht

um et Lager genan

linge

An d

selbst

gewo verw

aufge

Gewe

A

Eine

einze

die B

die N

sogle