264 Unterſuchungen uͤber den Einfluß ꝛc. Endlich will jch noch die große Wahrſcheinlichkeit der Erzeugung der dephlogiſtiſirten Luft in den Bläͤttern durch eine beſondre Thatſache zeigen. Hr. Scheele hat beobachtet, daß im Knallgolde die Saͤure durch ein ſchwaches Feuer verfluͤchtigt und zu dephlogiſtiſirter Luft werde, weil letztere Luftart ſich bei einer Waͤrme von 38 Reaumurſchen Graden entbindet. Dieſer Grad von Waͤrme koͤmmt ſehr der Sonnenwaͤrme gleich, welche die Pflanzenblaͤtter in dem ſaͤuerlichgemachten Waſſer aus⸗ ſtehen, und wenn ſie an ihren Stengeln vegetiren. Al⸗ lerdings bringt die Salpeterſaͤure dieſe Wirkung im Knallgolde hervor und zerſetzt ſich leicht; man muß aber auch bedenken, daß die fixe Luſt, die in den Gefaͤßen der Pflanzen herumbewegt worden, zur Zerſetzung ſchon ſehr vorbereitet iſt und daß die Wirkung des Lichts die Zerſe⸗ tzung vollendek. Es iſt ſehr wahrſcheinlich, daß alle durch die fixe Luſt in den Pflanzen erzeugte, und von ihnen eingeſogene, reine Luft nicht aus den Blaͤktern heraustritt, ſondern ſich mit dem Brennbaren verbindet, und dadurch alle ſchleimige, zuckrige, harzige und gummige Stoffe er⸗ zeuge; man muͤſte denn lieber wollen die fixe Luft ſelbſt, von der doch nur ein Theil wuͤrde zerſetzt werden, die⸗ ſen Veraͤnderungen ausſetzen wollen. Karz, alle Pflanzenſaͤuren geben, wenn man ſie, wie die Zuckerſaͤure, mit Salpeterſaͤure behandelt, dieſelbe Saͤure. Hr. de Morveau hat durch die naͤhmlichen Verfahrungsmethoden die Weinſteinſaͤure in Zuckerſaͤure verwandelt. Ich glaube, daß alle Saͤuren einander ziemlich nahe kommen wuͤrden, wenn man ſie auf gleiche Art dephlogiſtiſiren koͤnnte. Dieſer ſchoͤne Verſuch wird gewiß noch einmahl gemacht werden, unterdeſſen aber wiſſen wir doch, daß alle Saͤuren durch Huͤlfe des Feuers die naͤhmliche dephlogiſtiſirte Luft geben. Pnde des vierten Theils.