in den Lagern zu schweigen. Sonst drohte ihm die Straf- SS, was so viel war wie Selbstmord oder Tod unter noch größeren Quälereien als im Häftlingslager. Häftlinge, die entlassen wurden, mußten sich schriftlich verpflichten, über die Er­lebnisse im Lager zu schweigen. Selbst den näch­sten Angehörigen verriet kaum einer etwas aus Furcht vor dem Bekanntwerden, was er mitge­macht hat. Ueberall lauerten ja Spitzel. Kam er wieder ins Kz., so endete er gewöhnlich bald unter den Fußtritten der SS. und wer etwas erzählte aus den Kzs, der mußte mit dem Tode rechnen. So schwieg sich alles aus und harrte der Zeit, wo die Wahrheit ans Licht kommen konnte und die Oeffentlichkeit von dem Grauen der Lager er­führe, diesen Mühlen des Todes und der Vernich­tung von Millionen Menschen. Das Ausland war über die Vorgänge in den Lagern besser unter­richtet als das deutsche Volk. Denn in Geheim­organisationen wurde viel belastendes Material aus dem Lager geschafft und zum Teil ins Aus­land, selbst während des Krieges, so daß das Radio da stets Einzelbilder aus den Kzs bringen konnte. Auch wenn kein Lagerhäftling am Leben geblieben wäre infolge Hunger und Seuchen, Ein­

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