triebe um das Lager Sachsenhausen auf genossenschaftlicher Grundlage aufgebaut. Da gab es Schuhfabriken, Waffenfabriken, Reparaturwerkstätten, ein Werk Heinkel- Speer, ein Werk Speer und eine Menge andere. Anteilseigner waren hohe SS - Führer. Die Betriebe, auch diejenigen, die dem Genossenschaftssystem der Lagerbetriebe nicht angeschlossen waren, mußten pro Kopf und Tag des beschäftigten Häftlings durchschnittlich 4 Reichsmark an die Lagerkasse abführen. Das sollte der Beitrag sein für die Kosten, die der Lagerleitung für die Beköstigung, Bekleidung und Unterbringung der Häftlinge erwuchsen. Der Häftling selbst erhielt für seine Arbeit eine Entlohnung, die zwischen 50 Reichspfennig und 4 Reichsmark pro Woche lag. Selbst wenn man annimmt, daß nur fünfzehntausend Häftlinge täglich im Arbeitseinsatz standen, so bedeutete das für die Lagerverwaltung eine tägliche Einnahme von 60 000 Reichsmark.
Die Beköstigung war sehr primitiv. Die Bekleidung wurde zu einem erheblichen Teil aus hinterlassenem oder geraubtem Gut bestritten. Für die Unterbringung der Häftlinge waren nach den einmaligen Anschaffungskosten für die leichtgebauten Blockhütten und dürftigen Einrichtungsgegenstände, Unterhaltungs- und Erneuerungskosten nur im bescheidenen Umfange erforderlich. Es dürfte daher ein Unkostensatz von einer Reichsmark pro Häftling und Tag eher zu hoch als zu niedrig gegriffen sein. Unter der angenommenen Voraussetzung machte die Lagerleitung also ein tägliches Plus von 45 000 Reichsmark. Wie diese Überschüsse Verwendung gefunden haben, entzieht sich meiner Kenntnis. Bestimmte Verdachtsmomente liegen aber sehr nahe; denn es ist Tatsache, daß eine Reihe hoher SS - Offiziere als Anteilseigner der genossenschaft
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