dem damals einflußreichsten Führer innerhalb der Na­zipartei nach Hitler , ihm die unversöhnliche Feind­schaft Hitlers eingetragen. Mit Strasser wurden von Schleicher und seine unschuldige Frau im Zusammen­hang mit der Röhmrevolte am 30. Juni 1934 ermordet. Es bedarf wohl keines Beweises mehr, daß die geistige Urheberschaft für diese Schandtat, die bis heute noch keine Sühne gefunden hat, auf Hitler fällt. Der weitere Versuch Schleichers, Fühler zu den Gewerkschaften auszustrecken, hat ihm das tiefste Mißtrauen der Leute um Hugenberg eingetragen, die fürchteten, daß ihnen die Felle noch im letzten Augenblick davonschwimmen könnten. Am empfindlichsten in seinem Ehrgeiz und persönlichen Machtstreben aber fühlte sich Herr von Papen getroffen. Unmittelbar nach seinem Rücktritt nahm er erneut Fühlung mit Hitler auf. Am 6. Januar 1933 hatte ,, der Kavalier ohne Furcht und Tadel" eine Unterredung mit Hitler . Er verstand es, die von diesem ausgehenden Ströme des Hasses gegen Schleicher auf seine Mühlen zu lenken. Die Hitlerpartei war finanziell bankrott. Die meisten Zeitungsunternehmen der Par­tei standen vor dem Zusammenbruch. Die Wahlkämpfe hatten die Parteikassen geleert. Im richtigen Augen­blick wurde die Zusammenkunft Hitlers mit Herrn von Schroeder, dem mächtigen Mann des Kölner Bank­vereins arrangiert. Schacht erklärte sich öffentlich für Hitler. Die erste Belohnung für diesen schlimmsten Verrat an der Demokratie erhielt Schacht am 17. 3. 1933 mit seiner Wiederernennung zum Reichsbankprä­sidenten.

Nebenher ging eine intensive Beeinflussung des alten Reichspräsidenten Hindenburg zu ungunsten des Ka­binetts von Schleicher. Die dunkle Rolle, die der Sohn Hindenburgs hierbei gespielt hat, bedarf noch der

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