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das KZ nicht denkbar erschien. War es doch ein Gesetz der Meder und Perser, das nicht die geringste Ausnahme duldete, daß männiglich sich des Abends auf dem Platz zum Zählappell einzufinden habe, selbst die Sterbenden mußten mit, und wenn sie herbeigeschleppt werden mußten und ihr Leben auf dem Appellplatz aushauchten, vom Blockführer für ihre Dreistigkeit, sich auf diese Weise zu empfehlen, noch mit einem Fußtritt bedacht.
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Und in diese Mauer ist eine Bresche geschlagen die Welt aus dem Leim? Der Appell wird zwar noch abgehalten, aber auf den Blocks, warum geht es jetzt?
Der Generaldirektor erzählt, daß sich neulich, als ungarische Juden als„ Zugänge" auf dem Platz standen, schlimme Szenen abgespielt hätten. Die Kleider wurden' ihnen förmlich vom Leibe gerissen, und die Bündel mit Brot, Speck und sonstigen Lebensmitteln nahm man ihnen mit frechen Redensarten ab. ,, Und wer waren diese Straßenräuber?" ,, Nun, die SS ", entgegnete ich. ,, Nein, eben nicht!" rief der Generaldirektor, den die Wut über das Gesehene aufs neue übermannte ,,, eben nicht! Sondern ganz gewöhnliche Häftlinge- ein Weltskandal!" Wirklich, ich muß ihm beipflichten; ein Weltskandal! Wir Dachauer, die wir das Mitleid der ganzen Welt für uns in Anspruch nehmen gegen die Unmenschlichkeiten der SS, wir übertreffen sie noch in der Unterdrückung unserer Mitgefangenen. O Gott, erbarme dich!
In der Frühe ging ich heute zum Pfarrerblock, um Bruder Walter eine Karte zu übergeben. Ich suchte ihn durch die von der Morgenandacht hell erleuchteten Fenster zu erspähen. Da stürzte einer der in der nächtlichen Frühe spazierengehenden geistlichen Herren mit etwas rohem Gesichtsausdruck auf mich zu und fuhr mich an: ,, Hinaus mit dir! Hinaus!" Obwohl ich mich sofort zum Gehen wandte, rückte mir der Eifrige auf den Leib, drängte mich zur Türe,
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