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e ich liegend einige etwas raunen über Hunderte von Toten, wollte ist dem Gerücht aber nicht mehr Glauben schenken als den lim- zahlreichen Parolen, die auftauchen und verschwinden wie Wasserwellen, ohne daß man ihrer weiter gedächte. Und nun hat der Augenschein uns das Unglaubliche so schauerlich tickt bestätigen müssen. Was wir, nicht viele Schritte von uns ent­den fernt, durch die zurückgeschobene Tür in den Wagen liegen sahen, waren also Leichen von den mehr als 400 Unglück­hie- lichen, die erstickt hier angekommen waren. Häftlinge wa­ren dabei, sie auszuladen, eine Arbeit, mit welcher sie die nkte ganze Nacht hindurch beschäftigt gewesen waren. Die und Herrenmenschen dachten nicht daran, sich mit derlei Zwei­ock. felhaftem die Hände zu beschmutzen. Um den bestialischen Ge- Geruch zu übertäuben, der den verwesenden Toten ent­ick, strömte, hatten die Häftlinge sie mit einer Schicht weißen Chlorkalks überschütten müssen. Es gelang aber nur schlecht, oder vielmehr, es gelang gar nicht. Einige Häftlinge hatten. lle ohnmächtig hinweggetragen werden müssen. Es schien, als ob die vergeltende Gerechtigkeit, nachdem die Stimme der ohl Opfer zum Schweigen gebracht worden war, sich dieses auf­dringlichen Mittels bedienen wollte, um die Kunde von dem Verbrechen in die Lüfte hinauszutragen und unauslöschlich in der Menschen Sinne einzugraben.

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Was war nur geschehen? Noch wissen wir es nicht genau, doch einiges ist durch der Zeugen Mund hindurchgesickert, und nach und nach können wir uns folgendes Bild vom Hergang des Verbrechens malen:

Der Transport war in Paris auf die Bahn gebracht wor­den, sei es, daß es Aufständische waren oder Insassen fran­zösischer Lager, die man, statt sie zu entlassen, nach Deutsch­ land bringen wollte. Sie wurden nicht nur zusammenge­pfercht, sondern quer übereinander gelegt, so daß sie in Schichten aufeinander kampierten, wie die Heringe in einem Fasse. Es blieb ihnen kaum die Luft zum Atmen. Keiner

Zweitausend Tage Dachau 18