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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

ihm das neue Ich. O gesegneter Becher, o fleckenloses Leben, o Gotteswein voll herbstlicher Süße, o Weinstock, ein­gepflanzt zu bleibender Frucht statt der wilden Distel meines zerrinnenden Weltsinns!

Ich habe angefangen, Russisch zu lernen. Das hat mir die Zuneigung mancher Leute eingetragen, die mich seither hoch­mütig übersehen, ja verachtet hatten. Mögen sie mich hoch­schätzen oder gering- und mögen sie drin sehen, was sie wollen: mir geht es nicht darum, mich vor irgendeinem Capo oder Mogul zu verbeugen, sondern darum, zum Her­zen meiner russischen Mitgefangenen reden zu können. Darum geht es mir und sonst um nichts.

Der Pragmatiker liest uns unter lebhaften Bewegungen lustige Geschichten vor. Es ist ein Büchlein, das er heute morgen aus München mitgebracht, und das den Titel trägt: ,, Kleine Geschichten aus Frankreich ". Ein Glück ist's, daß der lange Dünne taub ist und nichts hört, wenn der Bibli­zist seine Lachsalven abfeuert. Der reine Denker kämmt sein Haar und putzt seine Nägel, vielleicht verachtet er, der Tieferes gewöhnt ist, solche oberflächliche Lektüre. Der Luxemburger arbeitet weiter und auch Hartmann, der Weiche, läßt sich nicht stören.

Wie er mir verriet, hat der Vertreter der Weltmacht Schweinhausen ein Rettungsseil für mich ausgeworfen. Zur Ausführung hat er sich hinter die Nachbarin in Berlin ge­macht, die er neulich besuchte, und welcher er die nötigen Anweisungen gab. Sie soll ein Gesuch bei der Wehrmacht für mich einreichen. Zur Flak wollen sie mich bringen, um mich aus dem Lager herauszuziehen. Die Nachbarin hat ge­antwortet, sie habe bereits alle nötigen Schritte getan; aber ob es nicht besser sei, eine Zivildienstverpflichtung für mich zu erstreben, da sonst doch nur ein Zwang durch den andern abgelöst werde. Damit hat sie den Nagel auf den Kopf ge­troffen, denn es sagt mir wenig zu, die Zebrauniform mit

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