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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

,, Was hilft das alles, wenn uns die Gefangenschaft die Sehne Besc der Seele durchschnitten hat?"

Von heute abend an tagt unser Bibelkreis in der Kapelle. Kaiser, der treue Pfarrer aus Dresden , hat es durchgesetzt. Das ist fein. Wir werden also jetzt singen können und so­gar vom Harmonium begleitet sein.

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Windgasse, der Evangelist, hat allerdings das Versprechen von mir haben wollen, mich für einen Besuch von 15 bis ist e 20 Leuten zu verbürgen. Aber wie kann ich das? Es ist mir ohnedies zuwider, bei Gottesdiensten mit Zahlen zu ope- gelin rieren, als wäre das Reich Gottes ein Rechenexempel, wo es doch nach dem Worte geht: ,, Sie sind allzumal EINER IN Fluc

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Von Cleve hörten wir, daß nach der Beschießung 5000 Einwohner übriggeblieben seien von 22 000. Ein furchtbarer Totentanz! Die Reihe ist an uns. Die meisten horchen bei solchen Nachrichten einen Augenblick auf; aber nur einen Mim Augenblick. Dann fallen sie wieder in ihren geliebten Schlaf zurück und mästen sich an dem Fett ihrer üppigen Phanta­sien und Phantastereien.

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Heute tun wir noch weniger als am Samstag und Karfrei Und tag, wo wir uns auch bereits möglichst wenig anstrengten. Gelin Die Drohung der SS, die Pfarrer in die Plantage zu stehe schicken, ist noch nicht wahrgemacht worden. Noch hängt die Unheilswolke über ihnen, aus welcher jeden Augenblick der vernichtende Blitz zucken kann. Bis in die Reihen der SS hat die Sache ihre Kreise gezogen: der Lagerführer von Redwitz mußte gehen. Aber nun ist seinem Nachfolger­Reformator noch etwas viel Schlimmeres passiert: ein wahrer Eulenspiegelstreich ist ruchbar geworden und hält das ganze Lager in Atem. Der Eulenspiegel war ein Gefangener, der griffe durchbrannte; und diesmal ein gewöhnlicher, nicht einer zen. der geistlichen Herren. Aber wiederum einer, der im Revier gewa

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