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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

für Gefangene. Und doch lockt dort in der Ferne der An­blick der Alpen , sonnenüberglänzt: dort hinauf! Ja, wer könnte! Der Sigambrer lud mich begeistert ein, einen Aus­flug mit ihm zu machen, hinaus in die Wälder, über die Bahn hinüber zu den blauen Höhen und den rosafarbenen Schleiern. Wie willfuhr ich dem Rufe der Fata morgana, die sein gerne Wort vor den inneren Blick zauberte, und wir überboten uns in der Ausmalung aller der Freuden, die uns auf der Wanderung erwarten sollten, bis ja, bis mit einem Male das Kartenhaus zusammenstürzte und wir uns halb lachend, halb wehmütig daran erinnerten, daß es ja Posten mit Ge­wehr, daß es einen Drahtzaun gab, elektrisch geladen und einen Bezirk unbarmherzig abschließend, in welchem Frei­heit nur eine Hoffnung ist, die, einem schwachen Lichtlein gleich, jederzeit erlöschen kann, um uns in stockdunkler Nacht zurückzulassen.

Aber wohl uns, daß uns im Unsichtbaren gegeben ist, was uns die sichtbare Welt verwehrt. In Christus gleichen wir dem Flieger, der im Flugzeug sich in die Luft erhebt, frei von der Erdenschwere. In sich selbst ein Gefesselter, ist er im ,, Luftschiff" frei. So sind wir zwar in uns selbst im irdi­schen Kerker, aber ,, in Christus" frei von allen Fesseln, sie mögen Schmerz heißen oder Tod, Sünde oder Schuld.

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30. März 1944

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Das war ein kurzer Lenz: es schneit, was es vom Himmel herunter nur schneien kann. Die ,, Pastöre" sind eifrig dabei, die neuen Lehrlinge einzuführen. Der reine Denker und der Sigambrer verspotten sich gegenseitig zum Abschied. Die Stimmung ist also, wie es sich für echte Häftlinge geziemt. Nur der Biblizist macht aus seinem Katzenjammer kein Hehl und verwünscht das ganze Jourhaus. Er ist auch dem reinen Denker gram, weil dieser nur mit halbem Ohre hin­

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