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vor dessen Quertreiberei ich Anlaß hatte Angst zu haben, er war versetzt worden, so daß alles glatt ging. Und jetzt bin ich das feudale Kommando bereits so gewöhnt, daß ich mir nicht einmal mehr vorstellen kann, wie es war, als es noch nicht war; als mir die Namen noch Schall und Rauch waren, die mir jetzt so leicht über die Lippen gehen: der Direktor mit dem schwermütigen Sphinxantlitz; die Sekretärin, Cerberus geheißen, die vor seiner Kanzlei Wache hält; die Lageristin oder das Mannweib, weil fast so breit wie lang. Und zwischen diesen Personen aus Fleisch und Blut und den Figuren aus Porzellan wandle ich umher, ordne die Ordner und registriere als Registrator Ordentliches und Unordentliches, wie es kommt. Doch da nähern sich Schritte. Ist es der Obmann?
Der mitleidige Pragmatiker findet immer wieder ein paar Fettmarken, die er uns zusteckt, und mit denen wir Essen kaufen können wenn auch keine Koteletts, so doch Kartoffelbrei und Kraut mit Soße; Dinge, die unsere Gaumen drüben alle Schaltjahr einmal zu kosten bekommen. Und jeden zweiten Tag gibt's Buttermilch; die verschmähe ich allerdings, außer wenn sie zu Käse ver arbeitet ist. Dazwischen wird eine Art Blutwurst verteilt. Sie findet besonderen Beifall beim Knaben Hiob , welcher sie heißhungrig hinunterißt, und dem ich sie darum ins Lager mitnehme. Rechne ich noch hinzu, daß der Pragmatiker mein Vorgesetzter ist, und daß wir von Samstagmittag bis Montag früh frei haben, so ist begreiflich, daß ich das Glück an einem Zipfel erhascht habe, worum mich Fabisch und Henych stark beneiden."
Wieder nähern sich Schritte. Kommt der Obmann? Schnell das Papier weg und Schluß gemacht!
Der Pragmatiker macht uns seit einiger Zeit Sorge. Uns, den Bewohnern der Buchhaltung, dem reinen Denker, dem Sigambrer und dem Biblizisten. Vor unsern Augen führt
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