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Die beiden Ströme nahmen mittlerweile ihren ihnen vorgezeichneten Lauf. Das reißende Gewässer brachte in immer neuen Invalidenverschickungen die Lagerseele zum Kochen, ohne daß sie sich entladen konnte. Es war uns allmählich zur Gewißheit geworden, daß die Gaszellen in Hartheim keine Ausgeburt der Phantasie wären, sondern nüchterne, grausame Wirklichkeit. Auch waren Geistliche ins Lager eingeliefert worden, z. B. Pfarrer Hillmes, weil sie gegen die Ermordung von Krüppeln und erblich Belasteten Verwahrung eingelegt oder an Gräbern den Mund zu weit aufgetan hatten. Daraus schlossen wir mit Recht, daß die Vergasung der überflüssigen Lagerinsassen nur ein besonderer Fall einer allgemeinen Maßnahme und der Ausfluß der neuen Weltanschauung war. Wer ermißt die Leiden all derer, die sich am Ende ihrer Kräfte fühlten, und die täglich damit zu rechnen hatten, daß ihnen eine Gemeinschaft sogenannter Menschen ein für allemal den Stuhl vor die Türe setzte? Waren sie, ja, waren wir nicht alle dazu verurteilt, täglich den Kopf unter die Guillotine zu legen? Und aus welchem Grunde, zu welchem Ziel? Wer entsetzte sich aber auch nicht über die unglaubliche Torheit derer, die solche Grundsätze verwirklichten? Sägten sie nicht den Ast ab, auf dem sie saßen? Wer konnte sich inskünftig noch einer Arbeit hingeben, wenn er vor Augen hatte, wie die Staatsführung mit denen umsprang, die das Opfer ihres Berufes geworden waren?
Daneben plätscherte aber auch das Bächlein aus Abteilung A weiter. Ja, seine Wellen begannen recht anmutig zu murmeln. Mit Windeseile verbreitete sich das Gerücht, daß ein Ukas aus der Reichskanzlei eingetroffen sei vom Allerobersten Mogul unterzeichnet, der vorsehe, daß alle nichtkriminellen Häftlinge freigelassen werden sollten, um in der Rüstung zu arbeiten. Sogar die genauen Daten waren genannt: Bis zum 1. September sollten die ersten Vollzugs
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