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BEIM KOMMANDO WÜLFERT

Das Unglück ist mein Glück ein Meisterzug Michaels.

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Wie mir der Kartoffelcapo eine Dynamitbombe in den Leib wünscht, und wie es kam, daß er mich an Weihnachten zum Kar­toffelkönig machte.

Von Veilchenaugen, einem falschen Schluck und anderen Ränken des Teufels.

Wie sich zwei ehrliche Häute kennenlernen, einander in Verlegen­heit bringen und als Stückchen Mist tituliert werden.

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Den Koch der Wülfert- Konserven hörte ich eines Abends begeistert von dem Schlaraffenland erzählen, seinem Kom­mando in Dachau . Da gab's am hellichten Tag Fleisch, oft sogar Reisbrei und sonstige Leckerbissen. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. ,, Könnt ihr mich auch brauchen?" ,, Natürlich, als Kartoffelschäler!" Gut, da bin ich vor­gebildet, ich melde mich. Was kann das schlechte Leben nützen? Ich zog den Blockschreiber ins Vertrauen, Huber­sepp, den kleinen Mann mit dem großen Herzen, der Fritz Kühr abgelöst hatte. Er wußte wohl, wo mich der Schuh drückte und rüstete sich, mir den ersten der zahlreichen Freundschaftsdienste zu tun, die im Laufe der Jahre noch gefolgt sind. Richtig, ich wurde dem Rapportführer mit anderen vorgestellt. ,, Was bist du?"- ,, Verleger!"- Ein verlegenes Schweigen. ,, Ab!"- Ich war durchgefallen, die Metzgerburschen hatten über den Büchermenschen wie billig gesiegt. Der ,, Dus'n- Martin" hatte es geschafft, er war an­genommen. Schon nach acht Tagen war auch ich bei den Metzgern: ein Autounfall hatte Martin samt der, Dus'n"