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ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

denen dort die Häftlinge ausgesetzt waren; es stand im Ruf eines Vernichtungslagers. Verdächtig war, daß viele Juden bei uns waren; mit denen hatten sie bestimmt nichts Gutes vor! Meine bösen Ahnungen! Sie verdichteten sich; ich konnte mich nur dem Schutze Michaels befehlen, des starken Recken.

Doch wartete zunächst eine angenehme Enttäuschung auf uns. Es war ein Herbsttag, der zweite September, in dessen Mittagsstunden wir ankamen, tausend Mann stark, von denen einige den Strapazen der Reise in den Särgen gleich geschlossenen Viehwagen erlegen waren. Da standen wir auf dem Appellplatz des neuen Lagers; er übertraf bedeutend den des alten an Größe. Auch die Baracken waren breiter und höher als die Blöcke in Sachsenhausen. Sie standen, in zwei Reihen formiert, vor uns, und der Raum zwischen ihnen bildete eine Straße, die rechts und links mit besenartigen Pappeln bepflanzt war. Die Muste­rung zog sich stundenlang hin. Doch seht, was bringen sie da? Kisten mit runden Öffnungen; an Stangen tragen sie sie her. Der Sinn dieser sonderbaren Möbel ging mir erst auf, als ich endlich wahrnahm, daß sich Prozessionen aus den Reihen der Ankömmlinge bildeten, von denen sich einer nach dem andern auf der Öffnung niederließ. Ach so! Das war's! In Erinnerung an jenen Unglücksraben von Amtsanmaßer, dem bei der Aufnahme in Sachsenhausen keine Gelegenheit geboten ward, sich zu helfen, berührte mich diese einfache und so selbstverständliche Handreichung wie ein Werk edler Menschlichkeit. Das waren wir nicht gewohnt, daß auf unsere besonderen Bedürfnisse solche individuelle Rücksicht genommen wurde! Mochte das eine gute Vorbedeutung sein! Das Dachauer Klima, so rauh es auch war, war es nicht doch gegen die Kältewellen Sach­senhausens von bemerkenswerter Milde? Statt uns dem ge­

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