70

ZWEITAUSEND TAGE DACHAU

Einer nach dem andern verschwand im Revier und kehrte nie mehr zurück. Der Hunger, der Hunger, das war der emsige Mitarbeiter der Gestapo . Täglich starben sie nach Dutzenden, das machte 80% im Jahre! Und niemand gebot Einhalt. Wir wurden in den Strudel D hineingewirbelt, und nur wenige konnten sich in das ruhige Gewässer A retten. Wir suchten uns zu helfen, aber zu welch kindlichen Mittel­chen nahmen wir unsere Zuflucht! Wir legten etwa die dün­nen Brotscheiben auf den Ofen, um sie zu rösten, als ob sie dadurch nahrhafter würden. Auch ich versuchte mein Heil. Doch war es schwer, an den stets umlagerten Ofen heran­zukommen und ein freies Plätzchen zu erwischen. Die Herren vom Stubendienst hatten den Vorrang. Einer von ihnen, Arnold mit Namen, tat sich durch besondere Herrenallüren hervor. Er hatte gegen mich eine grundlose, aber um so gründlichere Abneigung gefaßt und übertrug diese auch auf meine armen Brotschnitten. Er trieb mich eines Abends von meinem bescheidenen Eckchen weg und verbot mir gehässig jeden weiteren Annäherungsversuch. Ich ließ mich indessen nicht einschüchtern, denn ich war der Ansicht, daß meine Dynastie so alt wäre wie die seinige und fuhr an den näch­sten Abenden unbekümmert fort, mein Brot zu rösten. Als er meine Unbotmäßigkeit gewahrte, schoß er Blicke voll Grimms nach mir, die mich indessen in meinem Entschluß, mein Recht auf den Ofen zu behaupten, nicht wankend machten. Das sollte ich büßen. Als der seitherige Stuben­älteste wegkam, wurde kein anderer als er sein Nachfolger. Ich erschrak, und dies mit Recht. Und doch hatte ich noch keinen Begriff von der Flamme des Hasses, die in dem neuen Mogul gegen mich loderte. Er hätte das Zeug zu einem Dschinghis Khan in sich gehabt, kein Zweifel. Einst­weilen mußte er sich mit dem Amt eines Stubenältesten begnügen, für welches er ja die nötigen Eigenschaften mit­

brad

gatt

We

fei

der

An

ein

de

sei

sp

M

dr

Fa

lie

di

S1

A

ih

e

S

V

d

F

,