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34 ZWEITAUSEND TAGE DACHAU gleich priesterlich von ihnen begrüßt. Sagte ich es nicht immer, wenn ich das„Schwarze Korps“ gelesen hatte: die gehaben sich ganz als Priester. Daher ihr Haß gegen die Pfarrer der christlichen Kirche. Es war der Haß des Em- porkömmlings gegen den alten Konkurrenten. Der neue Gott hatte seinen Oberpriester und ein Heer von Pfaffen. Wozu auch sonst der feierliche Ernst der schwarzen Uni-' form? Etwas seltsam war die Zeremonie der ersten Beichte und immerhin unerwartet: als wir noch außerhalb-des eigentlichen Lagers vor einer Baracke hielten, taten sich gleichzeitig die Fenster auf, und es erschienen eine Reihe von schwarzen Uniformen, an deren Spitze je ein Kopf haftete, dessen Mund sich öffnete und— nicht nach un- serem Begehr, sondern nach unseren Missetaten fragte. Über den Weg herüber fragte der Mund, und über den Weg hin- über schollen unsere Antworten. Eine Ohrenbeichte war das wirklich nicht, in aller Offentlichkeit galt es, sein Sün-' denbekenntnis abzulegen. Furchtbare Abgründe der Ver- worfenheit taten sich da vor unseren Ohren auf; z. B. mußte einer die staatsfeindliche Schamlosigkeit enthüllen, daß er sich der Amtsanmaßung schuldig gemacht, vielleicht weil er sich eine Amtswalternadel in die Krawatte gesteckt hatte. Übrigens mußte er stehenden, Fußes den Beginn der wohlverdienten Strafe an sich erleben. Denn als das Ver- hör sich stundenlang hinzog, meldete sich bei ihm ein'ge- wisses natürliches Bedürfnis. Vergeblich bat er und flehte er„austreten“ zu dürfen. Der Posten verweigerte ihm dies von einem Amtsanmaßer unerhörte Begehren mit stand- hafter Grobheit, so daß der Arme sich plötzlich gezwungen sah, seiner Natur freien Lauf zu lassen. Dies Erlebnis gab uns so recht einen Vorgeschmack von dem Geiste, der hinter dem Stacheldraht auf uns wartete. Das Zwischenspiel hin- terließ jedoch keinen besonderen Eindruck auf die uns aus-
horchenden Schwarzröcke. Selbst der einsetzende Regen
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