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IM ALEX
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schen dem Eingang und dem Ausgang Tage, ja Wochen lagen. Wie lange würde es diesmal dauern, bis dieser kurze Weg zurückgelegt wäre? Praetorius, der zuerst gerufen wurde, kam bald zurück. Er hatte Glück, denn so ganz leicht mochte es nicht gewesen sein, dem Maul des Tigers zu entrinnen. Er hatte über den Tod eines kurz zuvor im KZ plötzlich verstorbenen rheinischen Pfarrers eine Bemerkung gemacht, welche darauf schließen ließ, daß er ihn für einen Märtyrer halte. Das war ein deutliches Symptom für staatsfeindliche Gesinnung. Nur ein Staatsfeind war imstande, auf den Gedanken zu kommen, ein Sterben im KZ könne ein anderes als ein normales Sterben sein. Wie er den Hals aus der gefährlichen Schlinge zog, weiß ich nicht, sicher ist, daß er ihn unversehrt nach Lichterfelde zurückbrachte.
Mit meinem Halse schien es keine solche Eile zu haben, ich war zu der Beschäftigung verurteilt, welche den endlosen Korridoren und labyrinthischen Gängen allein angemessen war, und die für die sich eng anschließenden 70 Monate den Hauptinhalt meines Lebens bilden sollte- ich mußte warten, warten, warten. Es wurde Mittag, es wurde Nachmittag, und ich wartete immer noch.
Sooft sich eine Türe auftat in der majestätisch langen Reihe von Türen, senkte sich ein Hoffnungsstrahl in meine Seele, und sooft sie sich wieder schloß, erlosch er wieder. Ich war nicht gemeint. Nein. Es war eine Abteilung, auf der im allgemeinen die Katze auf Pfoten ging; geräuschlos, flüsternd wurden die Staatsfeinde hier abgehalftert. Es war die Abteilung für Glaube und Bekenntnis, und die Inquisition wußte wohl, daß hier mit Gewaltsamkeit nicht viel auszurichten sei. Milde und Nachsicht erreichte in diesen eigensinnigen Bezirken des anormalen Seelenlebens mehr als lautes Dreinschlagen. Nur gegen die ganz Unbelehrbaren, wie Bibelforscher und Bekenntniskirchler, mußten andere Saiten aufgezogen werden, aber das überließ man


