Diese Einwände leuchteten Rada ein. Er war deshalb nicht überrascht und kaum enttäuscht, als er am nächsten. Abend von Musil hörte, daß Novák eine längere Pause zwischen die Sabotageakte einschieben wolle. ,, Kommen Sie in vier Wochen wieder", sagte Musil; ,, einmal im Monat will Novák eine Entgleisung oder einen Zusammenstoß riskieren."
Vier Wochen später ging Rada wieder zu Musil. Diesmal war er in der Lage, der unterirdischen Kampforganisation die bevorstehende Abfertigung von drei teils mit Tanks, teils mit Granaten und Munition beladenen Zügen anzuzeigen. Novák entschloß sich, einen der drei Züge entgleisen zu lassen, aber die Umstände begünstigten das Unternehmen nicht, so daß im letzten Augenblick von der Durchführung des Plans Abstand genommen werden mußte. Vierzehn Tage später glückte aber ein Attentat, das Rada vorgeschlagen hatte, so vollkommen, daß die deutsche Kriegsmaschine eine schwere Schädigung erlitt. In den Wintermonaten und im Frühling 1942 glückten vier weitere Anschläge.
Nach jedem dieser Anschläge- die Zugzusammenstöße, Entgleisungen und Explosionen ereigneten sich auf der Hauptstrecke und vernichteten eine erhebliche Anzahl neuer deutscher Tanks, schwerer Geschütze, Granaten und Munition- wurden tschechische Eisenbahnangestellte und Eisenbahnarbeiter hingerichtet. Heydrich erwog einige Male die Amtsenthebung des Sektionschefs Fobich, der die Verantwortung für die Regelung des gesamten Eisenbahnverkehrs auf dem Gebiet des tektorats" trug, sah aber immer wieder von dieser Maßnahme ab. Fobich gefiel ihm. Zweimal lud er ihn vor, um ihn persönlich zur Verantwortung zu ziehen und zu verhören; dem Verhör sollte die Amtsenthebung und
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