WIND VOM MEER
Es pfeift von draußen. Tiefe Wolken treiben,
von hellem Blau zuweilen jäh durchdrungen— Nordwestwind ist in Stößen aufgesprungen
und rüttelt laut an Gitterwerk und Scheiben.
Er drängt in meine Zelle. Kann es sein— die Nase prüft—. Ist’s nicht wie eine Spur von Salz in dieser Luft? Wär’s Täuschung nur?
Und plötzlich rauscht das Meer zu mir herein.
Die Lippen summen leis das Hornsignal, das mich so oft auf hoher See geweckt,
am frühen Morgen, wohlig ausgestreckt,
ist's nicht der Glast von Rio, der sich sonnt?


