WIND VOM MEER

Es pfeift von draußen. Tiefe Wolken treiben,

von hellem Blau zuweilen jäh durchdrungen Nordwestwind ist in Stößen aufgesprungen

und rüttelt laut an Gitterwerk und Scheiben.

Er drängt in meine Zelle. Kann es sein die Nase prüft. Ists nicht wie eine Spur von Salz in dieser Luft? Wärs Täuschung nur?

Und plötzlich rauscht das Meer zu mir herein.

Die Lippen summen leis das Hornsignal, das mich so oft auf hoher See geweckt,

am frühen Morgen, wohlig ausgestreckt,

gewiegt von langer Dünung Berg und Tal... Ich fahre wieder. Dort- am Horizont

ist's nicht der Glast von Rio, der sich sonnt?