DER ARZT

Wenn nicht von allen Lastern dieser Welt am meisten blasses Gift im Neid sich fände, so neidet ich dem Arzt die milden Hände,

mit denen er die Hilfe rings bestellt.

Sein Mahl ist kalt, daß keiner von den Kranken die Wärme misse. Halten andre Rast, so wandert er und pflegt, und keine Last

ist ihm zu groß, mag er vor Bürde schwanken.

Des Heilens Gnade ward ihm zugeteilt. Von seinen Händen strahlt ein heller Schein

in vieler Zellen dumpfes Grau hinein.

Bevor die rechte Stunde mir enteilt, erbitt ich, ohne Scheu, mit klarem Ton,

dem Doktor Gottes Dank und Gottes Lohn!