je nach Laune hetzen sie die Tiere auf die Ge­fangenen.

Hungersnot und Epidemien wüten. Typhus­und Malariafälle häufen sich. Auch die ,, natür­liche" Sterblichkeit ist ungewöhnlich hoch. Wenn man das Ergebnis der Hinrichtungen dazurech­net, beläuft sich die Zahl der Opfer allein in Polen auf Millionen Tote. Man schätzt die Opfer von Ausschwitz z. B. auf 4-6 Millionen.

Bei einer Ausdehnung von 467 Hektar, ohne einen einzigen Baum und von tiefen Gräben um­geben, ist AUSSCHWITZ aus mehreren Lagern zusammengesetzt.

Das älteste Lager, AUSSCHWITZ I, wurde für Polen und russische Kriegsgefangene angelegt. Die Arbeitsbedingungen sind hier sehr hart. Die Frauen werden zur Trockenlegung von Sümpfen eingesetzt.

AUSSCHWITZ II oder BIRKENAU , welches am 24. April 1942 eingeweiht wurde, besteht aus 620 Baracken für die Gefangenen und die Ver­waltungsgebäude. Es enthält 180-250 000 Per­sonen. Der Mangel an Hygiene und die Wasser­knappheit machen sich hier bitter bemerkbar.

AUSSCHWITZ III umfaßt MONOWITZ , wo 6-12 000 Gefangene bei schlechter Ernäh­rung mit Erdarbeiten beschäftigt sind, von denen 50% zugrunde gehen, und BUNA, eine Fabrik für Benzin und synthetischen Kautschuck, die einen etwas besseren Ruf genießt.

BIRKENAU ist kein Lager der langsamen Todesart. Die Hinrichtungsziffer erreicht hier manchmal bis zu 10 und 12 000 Personen am Tag. Tod durch die Gaskammer, Spritzen und Verbrennungen sind an der Tagesordnung. Kin­der werden lebend in die Öfen geworfen. Das erste Krematorium stammt aus dem Jahre 1941. Nach einer Besichtigung durch Himmler werden weitere 4 Öfen eingerichtet. Schließlich brennen in 5 Krematorien je 6 Öfen Tag und Nacht. Die SS hat unter den Gefangenen Musikkapellen ge­gründet, um den Gang zur Gaskamer mit Musik zu begleiten.

Der zähe, lehmige Boden ist fast sechs Monate des Jahres hindurch in völlig aufgeweichtem Zu­stand, was eine ständige Plage bedeutet. Man ver­sinkt fast bis zu den Knien im Morast und es erfordert die größte Anstrengung, die Füße nach jedem Schritt wieder herauszuziehen! Verliert man einen der ,, Holzpantinen", einfache Holz­sohlen, die nur mit einem einfachen Querriemen am Fuß gehalten werden, so bedeutet das Todes­strafe.

Im Januar 1943 gibt es noch immer nur einen einzigen Wasserhahn für ungefähr zehntausend Personen. Im übrigen haben die Juden keinen Zutritt zu dieser Errungenschaft. Dazu kommt, daß dieses Wasser nicht trinkbar ist, da das Lager auf den Leichnamen russischer Kriegsgefangener

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