sieben bis acht Kilometer von MAUTHAUSEN entfernt.

Um alle Spuren der dortigen Geschehnisse zu verwischen, läßt die SS den Schornstein im Ja­nuar 1945 sprengen und das Anwesen dem Erd­boden gleichmachen. Aber unter den Ruinen konnten Spuren der ,, wissenschaftlichen Ver­suchsstationen" und Krematorien festgestellt werden.

Die Polen , welche mit den Aufräumungsarbei­ten beschäftigt waren, haben unter den Trüm­mern Kleider von Frauen und Kindern gefunden.

GERMANISCHE EINFÄLLE":

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Sezierungen, Gaskammern( s. Bild), Kälte, Totentänze, Abstürze in Steinbrüchen, Blut­hunde, Krankheiten und Hungersnot alle diese Mordarten haben wir bis jetzt kennen ge­lernt. Doch es sind deren so viele, daß man sie kaum aufzählen kann. Hinzu kommen natürlich noch: Genickschüsse, Erschießen und Erhängen.

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MAUTHAUSEN hat, wie so viele andere La­ger, seinen Block ,, wissenschaftlicher Stationen". Der Arzt ließ eines Tages bei der Ankunft eines Transportes von Holländern zwei junge Leute mit vorbildlichen Zähnen heraussuchen. Nach­dem er sie in aller Ruhe gefoltert hatte, ließ er die beiden Schädel präparieren, um sie als Papier­beschwerer zu verwenden.

Eine andere ,, Spezialität" besteht darin, den Kopf des Opfers in eine Tonne mit Wasser zu tauchen, worin es eine gewisse Zeit, je nach Laune des Henkers, mit dem Erstickungstode ringt, ohne zu wissen, ob die Tortur bis zum Tode fortgesetzt wird oder ob es sich nur um einen Scherz" handelt. Grausame Wahl! Soll man sich gehen lassen, um schneller zu verenden oder sich um jeden Preis bemühen, durchzu­halten?

Die klassischen Hinrichtungen mit der Peit­sche fehlen nicht und sind oft Anlaß zu grotesken Maskeraden und Umzügen mit Musikbegleitung ( s. Bild). Manchmal wird auch ,, Sport " getrieben: Die Gefangenen werden gezwungen, an Wett­läufen oder Ringkämpfen am Rande des Ab­grundes teilzunehmen. Der Einsatz ist der Tod, zum mindesten für die Besiegten, wenn nicht für alle Teilnehmer.