Woche lang ohne Nahrung und Getränke durchkommen müssen. Im Laufe der letzten Zeit müssen die Kranken einmal sechzehn Tage und ein anderes Mal achtundvierzig Tage lang ohne Brot auskommen.
Die Hungersnot wird so groß, daß Fälle von Kannibalismus vorkommen. Arm- und Beinmuskeln wurden an einer Leiche entfernt, während zwei Bettgenossen einem Kameraden, der gerade gestorben war, die Brust aufschnitten und das Herz und die Leber roh verzehrten.
Im Gegensatz dazu muß immer wieder die vorbildliche Solidarität der Lagerinsassen hervorgehoben werden. So taten sich ganze Gruppen zusammen, um für die Allerschwächsten ,, einen Löffel Suppe" und„, einen Happen Brot" zu stiften, so daß auf diese Weise zahlreiche Menschenleben gerettet wurden.
DAS GEHEIMNISVOLLE AUTO:
Ab 1943/44 werden neue Methoden der ,, Auswahl" im Lazarett angewendet, die umso beängstigender waren, da sie sich in geheimnisvol
ler Weise abspielten. Im Abstand von einigen Tagen fahren regelmäßig drei Luxusautos vor, welche etwa vierzig Personen aufnehmen können und holen Kranke ab, deren Auswahl anscheinend dem Zufall überlassen wird, um sie angeblich zu evakuieren.
Von den Teilnehmern dieser ,, schwarzen Transporte" hat man niemals wieder etwas gehört. Diese Wagen verwandelten sich unterwegs in ambulante Gaskammern.
Ein wenig verschieden, doch nicht weniger grausam, ist die Odysee anderer Transporte, die in den von hohen Mauern umgebenen und von einem großen Schornstein überragten Besitz HARTHEIM geführt werden. HARTHEIM ist
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