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Hier ist die Fabrik der V 1, V 2 und V 4. Die Franzosen , als gute Techniker bekannt, sind sehr gesucht, um diese Arbeiten auszuführen. Das ist jedoch kein Vorteil, denn eine Belegschaft, die mit Leichtigkeit 100 fliegende Bomben pro Tag liefern könnte, stellt mit vieler Mühe kaum 30 her. Und auf diese Zahl kommen nur 1-2 brauchbare Bomben. Ebenso gründlich wie von ihren Henkern ihre Vernichtung betrieben wird, ist die Sabotage von den Gefangenen organisiert.

Doch unter welchen Schwierigkeiten werden die Vorbereitungen getroffen! Außer der 11­stündigen zermürbenden Arbeit bei ständiger Hut vor den mißtrauischen Werkmeistern, ver­zettelt sich der Tag in endlosen Appellen und zermürbendem Warten auf die Verteilung des trüben Wassers, welches sich Suppe nennt, sodaẞ kaum einige Stunden für die Ruhe bleiben. Im übrigen ist dieses Ausruhen praktisch völlig un­möglich, da sich in den winzigen Löchern, die als Schlafräume dienen, niemand ausstrecken kann.

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Der Wassermangel ist das schlimmste Übel. Diejenigen, welche das Glück haben, ins Freie zu kommen, trinken Schnee und waschen sich mit Schnee, je nach der Jahreszeit. Viele Be­legschaften aber sehen das Tageslicht während der ganzen Zeit ihrer Gefangenschaft nicht mehr, da sie ausschließlich in dem unterirdischen Be­trieb leben.

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Hunger, Durst, Mangel an Schlaf, Erschöpfung durch harte Arbeit, selbst für robuste Männer in normalen Verhältnissen lebend untragbar, all diese grausamen Bedingungen werden noch verschärft durch den Wahnsinn einer Schreckens­herrschaft. Unzählige sterben täglich unter den Schlägen der SS, am Galgen oder werden von den Hunden zerfleischt.