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führer Sturmbannführer Rödel, 2. Lagerführer Obersturmführer Max Schobert.

Der Mangel an deutschen Arbeitskräften führte ab Oktober 1942 zum Einsatz von Häftlingen in kriegswichtigen Betrieben und Rüstungswerken. Es wurden Tausende von Arbeitern zwangsweise aus den von den Deutschen besetzten Gebieten in die Konzentrationslager gebracht. Besonders die Massentransporte französischer Arbeiter sind zu erwähnen, die beim Aufbau des Konzen­trationslagers ,, Dora", später Konzentrations­ lager Mittelbau genannt, bei Nordhausen und im Konzentrationslager ,, Laura" eingesetzt wur­den. Sie starben massenweise schon nach weni­gen Tagen, denn in der ersten Zeit beim Auf­bau dieser Lager waren die Menschen gezwun­gen, in unterirdischen Stollen und Schächten unter Schwefeldämpfen zu arbeiten, zu essen und zu schlafen. Es war dort keinerlei Vor­kehrung getroffen für ihre Unterkunft. Die Leichentransporte kamen in das Krematorium nach ,, Buchenwald ", und die Leichen zeigten fast alle die gleiche Todesursache: es waren ab­gemagerte Skelette, bestehend nurmehr aus Haut und Knochen. Nach diesem Lager ,, Dora" waren auch von ,, Buchenwald " im Laufe der Zeit zirka 30000 Mann zur Arbeit überstellt worden. Der dortige verantwortliche Lagerarzt war der SS- Obersturmführer Dr. Plaza, der Lagerkommandant der SS- Sturmbannführer Förschner. In ,, Laura", wo die Sterblichkeit pro Monat 10% betrug, war Lagerführer der SS- Untersturmführer Plaul.

Ähnliche Kommandos waren bis zuletzt ,, S. 3 bei Ohrdruf , B. 2 bei Halberstadt , in Magde­ burg und Wille bei Zeitz ". Im Arbeitseinsatz

wurden auch Frauen beschäftigt. Während man arische Häftlingsfrauen bei Schwangerschaft zur Untersuchung in das große Frauenkonzentra­tionslager ,, Ravensbrück " in Mecklenburg ge­schickt hatte, überführte man jüdische Frauen zur Vergasung nach Auschwitz , später nach Bergen- Belzen. Juden- und Zigeunerkinder, die man nicht für Arbeitszwecke benutzen konnte, wurden ebenfalls für Vernichtungstransporte nach Auschwitz und Bergen- Belzen bestimmt.

Durch die Evakuierung von Häftlingen aus den großen Lagern von Compiègne in Frank­ reich , ferner von Auschwitz und Groß- Rosen nach Buchenwald stieg die Sterblichkeit im Lager mehr und mehr. So waren bei einem Transport vom Konzentrationslager Buna nach dem Lager ,, Buchenwald " von 4500 Häftlingen 470 unterwegs umgekommen. Bei den Trans­porten aus Compiègne wurden die Häftlinge, zum Teil nackt, je 100 Mann in einen Waggon gepfercht. Da sie hier ohne Wasser und Ent­lüftung waren, erstickten 63 Mann.

Innerhalb des Konzentrationslagers ,, Buchen­ wald " war in den letzten Jahren ein sog. ,, kleines Lager" errichtet worden. Hinter Stacheldraht isoliert waren hier invalide, arbeitsunfähige, alte Leute und Kinder aus Polen untergebracht. In erbärmlichen Behausungen, früheren Pferde­baracken, waren hier bis zu 2000 Menschen in einer Baracke zusammengedrängt. Ohne Stroh­säcke, mit nur einer Decke oftmals ohne solche in Kleidern Tag und Nacht, lagen Ge­sunde und Kranke durcheinander. Es waren Kinder darunter im Alter von 3-15 Jahren zirka 700 Kinder, deren Eltern in Auschwitz vergast worden waren.

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Massenerschießungen russischer Kriegsgefangener

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durch ,, Genickschuß" im Konzentrationslager Buchenwald durch die SS

Nach Ausbruch des Krieges mit der Sowjet­ Union kamen die ersten russischen Kriegs­gefangenen im Oktober 1941 nach dem Kon­zentrationslager ,, Buchenwald". Die Häftlinge des Lagers konnten in der ersten Zeit mit die­sen Russen nicht in persönliche Verbindung treten, da diese isoliert gehalten wurden. Als eines Abends das Lager zum Appell angetreten war, mußten die Häftlinge einige Lieder singen, was damals häufiger vorkam. Diese sog. Sing­stunde sollte einesteils zur Belustigung der Lagerleitung und deren Besucher dienenwar aber anderenteils eine Provokation gegen die

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politischen Gefangenen, da sie gezwungen waren, nationalsozialistische Spottlieder zu singen. An diesem Abend zog sich die Singstunde länger hin, und nach dem Appell wurde bekannt, daß während dieser Zeit acht oder zehn russische Offiziere außerhalb des Lagers von der SS er­schossen worden waren. Der Gesang sollte die Salve übertönen. In den nächsten Tagen wieder­holten sich diese Exekutionen, und die Zahl der Erschossenen mehrte sich täglich.

Die SS - Lagerleitung erhielt dann im Laufe der nächsten Wochen mehr und mehr ,, Russen­transporte" zur Liquidierung. Es erschien not­