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CHARLOTTE EISENBLÄTTER , BERLIN

Sekretärin

Das jüngste von zehn Kindern einer Arbeiter­familie, früh verwaist und ohne Unterstützung, hatte Charlotte einen schweren Lebensweg. In zähem Selbststudium schuf sie sich eine gute Wissensgrundlage. Seit 1919 gehörte sie der sozialistischen Jugendbewegung an. Sie arbeitete besonders in der Arbeitersportbe­wegung, aus deren Reihen viele illegale Kämpfer hervorgingen. Charlotte gehörte zu ihnen. Sie schrieb einen Teil des wertvollen und umfangreichen Flugblatt- und Informa­tionsmaterials der Uhrig- Gruppe auf ihrer Maschine. Nach fünfmonatiger Untersuchungs­haft kam sie für fast zwei Jahre in das Kon­zentrationslager Ravensbrück , um dann in einem Prozeß zum Tode verurteilt zu werden.- Ihre vierzehn Jahre ältere Schwester, die Mutterstelle an ihr vertreten hatte, nahm sich nach der Verkündung des Todesurteils das Leben. Charlotte wurde

am 25. August 1944 im Alter von 41 Jahren hingerichtet

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