Liebe Henni,

meinen Dank sage ich Dir für die Jahre, welche Du mir mit Deiner Person geschenkt hast, glückliche Jahre, die ich an Deiner Seite verleben durfte. Gemeinsam haben wir beide Freud und Leid geteilt. Ich bin stolz darauf, dieses bekennen zu können. Dank sage ich Dir für Deine Liebe, die stark genug ist, das Kommende mit Mut zu ertragen. Zu schwach wiegen Worte, um'das Glück kund- zutun, welches Du mir durch Egon und Edith gegeben hast.

Meine ganzen Wünsche begleiten Dich auf Deinen ferneren Weg. Ich werfe mir nichts vor. Was ich tat, verantworte ich mit dem Höchsten, was ich habe, mit meinem Leben. Möge für Euch einst das Glück kommen, für das ich kämpfte und jetzt sterbe. Wenn ich auch falle, die Fahne wird stehen, trotzig und stark. Alle, die vor mir diesen Weg gegangen sind, sind ihn als Männer gegangen. Dasselbe werde auch ich tun. Eine Idee, welche die Einigkeit und die höchsten Ziele der gesamten Ar- beiterklasse mit ihrem eigenen Blut erkämpft, wird Ver- wirklichung finden auf dem gesamten Erdball.

Euch allen ein letztes Lebewohll

Hermann