mandiert den Bananenbunker, die Unterkunft der Russen, tief unten im Schiffsbauch, die dort schlimmer als Galeeren­sklaven ohne Luft und Licht zusammengepfercht sind. Auch André. der Belgier, ist an Bord, ebenso mein ehemaliger Chef, der dicke Gustav und mein väterlicher Freund Felix. Es herrscht eine ziemliche Ratlosigkeit. Was haben sie mit uns vor?

Unsere Kabine ist Beratungsort der politischen Leitung. Geschonnek, Waldemar Molls, Hermann und ich als Ver­treter der deutschen Gruppe diskutieren die Lage.

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,, Wir haben hier hundert Mann SS an Bord. Die 4 bis 500 Marinesoldaten sind wie zahlreiche Diskussionen bewiesen haben nicht feindlich gegen uns eingestellt. Wenn wir jetzt nicht die Initiative ergreifen, werden wir erleben, daß sie uns noch am letzten Tage in die Luft sprengen."

,, Ich vermute", wirft Hermann ein ,,, daß der Schlag gestern abend bereits ein derartiger mißglückter Versuch war. Sie haben zwar nach der Explosion behauptet, ein benachbartes U- Boot sei in die Luft geflogen. Aber unsere Installateure haben heute morgen berichtet, daß sie heute nacht ein großes Leck im Schiffsbauch abgedichtet haben. Und seitdem liegt ja auch die ,, Cap Arcona " wieder ge­rade. Sie hatten sich verrechnet: unser Tiefgang ist grö­Ber, als sie angenommen hatten. So konnte das Schiff sich nur auf die Seite legen, aber nicht voll Wasser laufen. Immerhin müssen wir uns unterhalten, was wir unterneh­men wollen, um einen weiteren derartigen Anschlag zu verhindern."

Wir reden hin und her. Solange die U- Boote uns um­schwärmen, ist an eine Aktion auch dann nicht zu denken, wenn die Marinesoldaten mit uns gehen. Gerüchte be­sagen, daß der Kapitän in scharfer Differenz mit dem SS­Kommandeur liegt. Auch auf anderen Schiffen soll es ähn­lich sein. Der Kapitän sei entschlossen, auf keinen Fall Gewaltmaßnahmen gegen die Häftlinge zuzulassen.

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