zu der Be- »la- Nir tio- ger

Ihr werdet euch vielleicht noch des letzten Wahl- kampfes im Jahre 1932 erinnern, als die Kommunistische Partei die denkwürdige Feststellung traf, die sich nachher als ein geradezu prophetisches Wort erwiesen hat: Wer Hindenburg wählt, der wählt Hitler und wer Hitler wählt, der wählt den Krieg!

Ich könnte euch noch viele solcher Thesen zitieren. Ich beschränke mich auf diese wenigen, um euch einen Einblick in die Mentalität eines kommunistischen Funk- tionärs zu geben.

In allen diesen Fragen konnte es natürlich keinerlei Differenzen in unseren Reihen geben. Die Geister schie- den sich, als die Frage auftauchte:Und warum haben die Kommunisten die Lage richtig eingeschätzt, aber nicht die richtigen Konsequenzen gezogen?

In monatelangem Grübeln, in mancher schlaflosen Nacht in meiner Zelle habe ich mich gefragt: Wie soll ich mir erklären, daß im Ruhrgebiet die Arbeiter zwar kommunistisch wählten, aber gleichzeitig ihre proletari- schen Klassenkampf-Organisationen, die Gewerkschaften, in Scharen verließen?_Krampfhaft hat sich die Partei bemüht, diese in der Arbeiterschaft vorhandene Strömung zu dirigieren:Hinein in die Gewerkschaften lautete der Kampfruf heute,Heraus aus den Gewerkschaften" erschallte es morgen, als es sich zeigte, daß die Arbeiter eben doch nicht hineingingen, trotzdem wir sie dazu auf- forderten.

Einheitsfront mit den Sozialdemokraten lautete der Kampfruf heute,Kampf den Sozialfaschisten" ertönte es morgen.

Konnte es ausbleiben, daß bei diesem Zickzack-Kurs im Schöße der Partei die verschiedensten Richtungen entstanden, daß ein heftiger Kampf um dieGeneralline der Partei entbrannte® Da waren dieRechten, die Versöhnler, welche sich in die KPO , in die SAP ab- sonderten, welche sich um dieWeltbühne und andere

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