Hätten wir bereits damals den ganzen Umfang der in Gang befindlichen Schlacht und die volle Tragweite ge­vielleicht hätten wir die Polizisten zum Fenster

ahnt

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hinausgeworfen.

Da aber Verhaftungen an der Tagesordnung waren und die Verhafteten häufig nach ein paar Tagen wieder heim­geschickt wurden, so schwanken auch wir jetzt zwischen Hoffen und Fürchten.

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Im Fürstenwall trifft mich der erste Schlag wie ein Keulenhieb: ich sah Franz!

Er sah mich starr an, sagte kein Wort, kein Muskel seines Gesichtes verzog sich, er schien mich nicht zu kennen.

Was war geschehen? Wie kam Franz hierher?

Einige Anzeichen verraten dem Erfahrenen, daß Mas­senverhaftungen erfolgt sind. Ein Kalfaktor bestätigt meine Vermutung.

daß die

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etwa Es

Eine Viertelstunde später erfahre ich in meiner Zelle durch Verständigung mit den Nachbarzellen, gesamte Organisation des Stadtteiles Altstadt 60 Personen der Polizei in die Hände gefallen ist. wird mir klar, daß hier ein gut eingespielter Spionage­apparat am Werk gewesen sein muß.

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Wer kann der Spion gewesen sein? Fieberhaft arbeitet das Gehirn. Ein Genosse nach dem anderen passiert Revue, nein, es ist unmöglich. Willi? Harald? Hans oder

Rudi?

Es war mir bekannt, daß unsere Bezirksleitung vor Mein Freund vier Wochen in Gefangenschaft geraten war. Hans sowie der Organisationsleiter Rudi waren auf der Strecke geblieben. Oskar, der politische Leiter, hatte sich durch abenteuerliche Flucht rechtzeitig in Sicherheit ge­bracht. Alle diese Vorgänge hatten wir, Franz und ich, lang und breit beraten, bevor er nach Berlin abreiste.

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