Ja, natürlich. Die kannst du dann selbst großziehen. Das möchte ich schrecklich gern. Nun gut.

Auf der Schwelle des hinteren Hauseingangs, der in die Küche führte, erschien meine Mutter mit einem Tablett, mit einem

Gläschen Schnaps und Wurstbrot für Georg. Da entdeckte sie

mich auf einmal. Was machst du denn hier?

Wir beide plaudern ein wenig zusammen. Auf Ihr Wohl, gnädige Frau, und das des kleinen Fräuleins, sagte er, indem er meiner Mutter das Tablett mit dem Imbiß abnahm.

Nach dem Trunk verzog er das Gesicht, schüttelte sich und wischte sich mit der Hand über den Mund. Er gefiel mir wirklich zu gut.

Meine Mutter nahm mich auf den Arm und ging mit mir ins Haus.

Niemandem vertraute ich Georgs versprochenes Tauben- geschenk an. Lange mußte ich auf seinen Besuch warten. Die Maiglöckchen waren längst verblüht, meine Mutter hatte das Rondell inzwischen mit anderen Blumen bepflanzt. Die Bäume hatten anstatt ihres duftigen Blütenkleides große, grüne Blätter. Da endlich kam Georg wieder.

Während er noch vor dem Hause auf dem Kutscherbock thronte, gab er mir schon Zeichen und deutete auf ein Körbchen hin, das zu seinen Füßen stand. Hastig begrüßte ich meinen Großvater und entwischte wieder durch dasselbe Pförtchen auf den Hof. Schon von weitem strahlte mich

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