weiter aus, ohne ihre Gesichtszüge zu verändern. Alsbald gingen die neugierigen Kolleginnen auseinander.
In den nächsten Tagen hatte ich Gelegenheit, sie bei der Arbeit zu beobachten. Sie blieb immer unverändert schweig sam und ging stets in ihrer stolzen, aufrechten Haltung verträumt und träge einher.
Aus dem Verlangen heraus, etwas mehr über sie zu erfahren, sprach ich sie einmal an:
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Wie heißt du?""
..Zina."
,, Und wo hast du früher gearbeitet?"
Sie blickte mich so verwundert an, als ob sie gerade aus einem Traum erwacht war.
,, Nun, ich meine, was du zu Hause gemacht hast? Ob du einen besonderen Beruf ausgeübt hast?"
,, Ich war noch nicht beruflich tätig. Ich war noch in der Ausbildung und studierte auf der Hochschule."
,, Ach so, wie alt bist du denn?".
..Dreiundzwanzig.
Sie sah älter aus.
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Unter uns reifte mehr und mehr die Überzeugung, daß die geheimnisvolle Zina bestimmt in eine sehr interessante politische Geschichte verwickelt gewesen sei.
Eines Tages hörte ich bei der Arbeit, einige Schritte von mir entfernt, einen entsetzlichen Lärm. Der„ ,, Blockführer", die
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