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PELAGIA

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Pelagia war neunzehn Jahre alt, mittelgroß, untersetzt, mit einem runden, rosigen Gesicht. Bei ihrem Anblick das Gesicht wirkte durch das kurzgeschnittene Haar noch paus­bäckiger, und die Wangen hatten immer eine lilarot getönte Färbung fühlte ich mich stets an eine Zwiebel, eine junge, gesunde, etwas bläulich aussehende Zwiebel erinnert. Seit anderthalb Jahren war Pelagia bereits im Konzentrations­ lager Auschwitz , in dieser Zeit hatte sie viele Krankheiten durchgemacht, selbst Typhus und Wassersucht hatte sie über­standen. Schwerste Strafarbeiten hatte sie, zum ,, Feldarbeits­kommando" gehörend, zu verrichten, und zwei Monate war sie wegen Diebstahls wegen unerlaubter Aneignung eines Tellers Suppe- dem SK( Strafkommando) zugeteilt worden. Fast alle Mädchen, die mit ihr in einem Transport aus der Gegend von Stanislau hergebracht worden waren, waren in­zwischen gestorben. Pelagia war am Leben geblieben. Sie war gesund, fröhlich und, wie sie selbst zugab, fing es an, ihr blendend zu ergehen!

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,, Und zwar deshalb, weil ich zu leben gelernt habe", fügte sie erklärend hinzu.

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Pelagia erhielt eine Funktion sie hatte, als sie das letzte Mal auf dem Revier lag, bei der Blockaufseherin und der Pflegerin Gefallen gefunden, anstatt sie wieder in das Lager

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