wand, mit denen ich nicht zu Rande kam, weil sie so fest in der Erde saßen. Hier und da versuchte ich mit dem Spaten diese Stelle abzustechen, und plötzlich vernahm ich so etwas Ähnliches wie Piepsen.
Noch einen Spatenstich, da entdeckte ich ein rundes, mit Watte und Spänen ausgelegtes Nest mit lauter winzigen, nackten, blinden Ratten.
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Eine rasende Wut packte mich. Alles in mir schrie nach Vergeltung, ich mußte Rache nehmen für diesen entsetzlich verstümmelten menschlichen Körper. Wie wahnsinnig schlug ich plötzlich mit dem Spaten drein und tötete eine Ratte nach der anderen. Ich schlug mit aller Kraft, ganz fürchterlich zu- bis vor meinen Augen so etwas wie ein blutroter Nebel aufstieg. Die letzte Ratte piepste unter dem Schlag meines Spatens. Hinter meinem Rücken stand wieder die Aufseherin Käti. ..Was machst du?"
Ratten", antwortete ich und zeigte mit der Hand auf mein Schlachtfeld.
,, O, das ist gut, ausgezeichnet- weitermachen." Dann ging sie wieder fort.
Die Hände zitterten mir, und auf meiner Stirn stand der Schweiß. Auf den blutbespritzten Spaten gestützt, blickte ich gen Himmel. Er hatte eine so wundervolle, durchsichtige Bläue und irgendwo in der Ferne im Walde blühten gewiẞ herrlich duftende Maiglöckchen.
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