nach der Verhaftung wurde die Arbeit in den Buchenwalder Rüstungs- betrieben eingestellt. Die amerikanischen Truppen waren bereits im

8 Anmarsch, wenige Tage später war das Lager frei, und wir konnten » noch im letzten Moment unseren Kameraden aus dem Arrest heraus- 5 holen. B

; E Dieser aktive Widerstand wäre unmöglich gewesen ohne das Be-

stehen einer festgefügten und disziplinierten Organisation im Betriebe. In jeder Abteilung des Werkes waren die zuverlässigsten und aktivsten

iD Kameraden jeder Nation zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Die N Vertrauensleute der einzelnen nationalen Gruppen unterstanden dem N 4 Leiter der Abteilung, und die Abteilungsleiter endlich hatten die Ver- " bindung zu den die Arbeit im ganzen Betrieb leitenden Kameraden. 5 Es war uns möglich, fast alle diese Vertrauensleute in offizielle Be- u triebsfunktionen als Capos, Vorarbeiter, Techniker, Kontrolleure, Dol- 1- metscher usw. einzusetzen, wo sie ihre geheime Arbeit möglichst un- T auffällig und ungehindert durchführen konnten. n; it n Das Lager Dora el se Die einigermaßen erträglichen Verhältnisse in den Buchenwalder m, Rüstungsbetrieben waren eine Ausnahme, die wir nur unserer ak- 18. tiven Betriebsorganisation und ihrem. Rückhalt in der geheimen Or- ganisation im Häftlingslager verdankten. In den Außenkommandos Te lagen die Dinge bedeutend schwieriger. Wir bemühten uns, auch dort je einen Kern aktiver Antifaschisten zu schaffen. Aber es war unmöglich, -h in jedes der rund 60 Außenkommandos einen genügend starken und te 3 zuverlässigen Kader zu schicken. So war in den meisten Häftlings- - kommandos der auswärtigen Rüstungsbetriebe das Arbeitstempo be- J- deutend schärfer, Mißhandlungen und Strafen das tägliche Brot. rk i Am schlimmsten waren die Verhältnisse beim Bau neuer Rüstungs- er nn betriebe. Die alliierten Luftangriffe zwangen die Nazis, ihre wichtig- en sten Rüstungsbetriebe durch die Flucht unter die Erde unangreifbar 2 zu machen. Besonders neue Flugzeugwerke und die Produktionsstätten g-} für die geheimnisvollen V-Waffen wurden unterirdisch angelegt. Teil- = weise wurden sie in bereits vorhandenen Schächten und Stollen von po 1\ Bergwerken eingerichtet; teilweise wurden neue, unterirdische An- ge j. 39 ;% K