Bula, der Tscheche Pospisil und Tscheche Horzehschi u. a. Überall hatten diese Spitzel Zutritt. Sie standen unter dem besonderen Schutz des Lagerkommandanten und der politischen Abteilung. Ein schwerer Kampf mit diesen Subjekten auf Leben und Tod begann. Die Losung stand: Wir oder sie. Unsere gesamte illegale antifaschistische Lagerarbeit, die ein wenig aufgelockert war, wurde auf Anweisung unserer zentralen Leitung weiterhin streng geheim durchgeführt. Von nun an wurden die Zusammenkünfte zur politischen Besprechung nur noch mit 2 Mann zusammen durchgeführt. Im Verlaufe der Aktion gegen die politischen Häftlinge wurden fast alle Blockältesten abgelöst und durch Krippensetzer aus der Wehrmacht ersetzt. Leute, die wegen irgendwelcher Vergehen in der Deutschen Wehrmacht ins Lager gesteckt wurden. Schikanen und Prügeleien durch diese Blockältesten den Häftlingen gegenüber waren wieder an der Tagesordnung. Die Anweisungen der Lagerführung wurden 100proz. von diesen Subjekten durchgeführt.
Am 26. März 1942 holte Krim. Leclair zum großen Schlag gegen die Antifaschisten im Lager aus. 62 politische Häftlinge wurden streng isoliert in eine Sonderabteilung gesteckt. Als Beweise führte man die Denunzierungen des Spitzelapparates an, vor allem die Aussagen der BVer Greuels und Ohles. Der Kampf wurde den ganzen Sommer hindurch geführt. Im Juli brach das ganze Lügengewebe zusammen. Greuels hatte im Keller unter der Schreibstube einen Radioapparat aufgestellt. Hier hörte er ausländische Sender ab. In Kenntnis von ausländischen Nachrichten wurde er von Leclair zum Rapport empfangen. Hier erzählte er, die Kommunisten verbreiteten die neuesten Feindnachrichten im Lager. Leclair hörte auch die ausländischen Sender ab und stellte fest, daß die Aussagen Greuels übereinstimmten. Es war also glaubhaft. Dann wurde der Radioapparat im Keller gefunden und Greuels als sein Besitzer überführt. Der sich im Senderkommando befindende Antifaschist Otto Kipp versuchte es auf die Bravour. Er hatte im Lager den Kommandanten Pister angesprochen und ihn gefragt: ,, Warum sind wir im Sonderkommando?" Dafür bekam Kipp 25 Stockhiebe auf den Hintern, aber keine Antwort auf seine Frage.
-
Bei der Stürzung der Kriminellen spielte ein politischer deutscher Häftling eine große Rolle, der noch ,, im Amt" geblieben war. Er wußte allerhand von den krummen Dingen, die die BVer, sich wieder sicher fühlend, sofort begannen, und so gelang es, im Laufe von wenigen Monaten die Herrschaft dieser Banditen wieder zu beenden. Ihre prominentesten Vertreter wurden im Sommer 1942 wegen Verfehlungen, Unterschlagungen von Häftlingseigentum und Verpflegung in die Strafkompanie eingeliefert. Dort befanden sich noch unsere 62 Kameraden, die von ihnen verraten worden waren.
Hier muß erwähnt werden, daß wir vom Glück auch etwas begünstigt waren,
30


