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Immer in revolutionären Zeiten kommen Greuel vor, als Ausdruck von Haẞ, Rachsucht, Maßlosigkeit. Das ist schlimm, aber vielleicht unvermeidlich. Man kann nicht eine alte Ordnung stürzen, ohne untermenschliche Kräfte in Freiheit zu setzen, die nur durch diese Ordnung gefesselt waren.
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Aber das ist es hier nicht. Hier werden die untersie werden menschlichen Triebe nicht nur losgelassen, planmäßig gezüchtet. Was hier geschieht, liegt nicht im Wesen des Deutschen, geschweige denn im Wesen des Menschen, es liegt im Wesen des Systems. Dieses System glaubt nur an ein Mittel der Wirkung auf die Herzen der Menschen: an die nackte physische Gewalt, an die Angst vor Gewalttat und körperlichen Leiden. So ist es angetreten, so zieht es sich wie ein roter Faden durch die zwölf Jahre seiner Herrschaft.
Dieser Glaube ist nicht zufällig entstanden, er wurzelt in der Weltanschauung des Nationalsozialismus, die aus einem mißverstandenen Darwinismus das sogenannte Recht des Stärkeren zum Maßstab menschlichen Wertes macht. Daß mit konsequenter Gewalt jedes Ziel erreichbar sei, daß der der Tüchtigste, der Beste sei, der über die stärkste Faust, über die erbarmungsloseste Gesinnung verfüge, der am besten schlagen, sich wehren, boxen, um sich hauen könne, der nicht zucke, wo Leiden sind, der den Begriff Unrecht, Gemeinheit, Eidbruch nicht kenne und anerkenne, wenn es sich um einen politischen Gegner oder um Juden handle,- das gehört zum Kern dieser Weltanschauung. Es hat ihre Menschen geprägt und alle ihre Ziele und Einrichtungen bestimmt. Das steht als reale Basis hinter dem Mythos vom Blut. Danach werden die Menschen gemessen und gebildet.
Wie sich ein Junge in einer Schlägerei behauptet, das wurde von nationalsozialistischen Erziehern ganz
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