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der Schauspieler Langhoff. Hunderttausende waren da­rin aus keinem anderen Grund, als weil sie Juden waren. Viele hatten kein anderes Verbrechen begangen, als daß sie ihrem überfallenen und gemarterten Vaterlande die Treue hielten, daß sie sich nicht dem Unrecht beugten, ihr Gewissen nicht vergewaltigten, ihre Augen vor Vor­brechen nicht verschließen wollten. Viele waren darin, weil sie Juden versteckt hielten oder den Judenterror nicht billigten, andere weil sie mit Gefangenen freund­schaftliche Beziehungen unterhalten hatten. Ungezählte wußten überhaupt nicht, weshalb sie ins Konzentrations­lager gekommen waren und wissen es bis heute noch nicht.

Es war nicht eine bestimmte Gesinnung, Weltan­schauung, politische Überzeugung, die in diesen Lägern vorhanden war und getroffen werden sollte: Jeder, der dem System unbequem war, mochte sein Bekenntnis sein, wie es wollte, wenn in irgendeiner Form seine Gegner­schaft zum Nationalsozialismus offenkundig war, ja oft, wenn er nur verdächtig schien, mußte damit rechnen, in einem dieser Läger zu verschwinden. Alles war in ihnen vertreten: Katholiken und Freidenker, Juden und Christen, Kommunisten und Deutschnationale, Internatio­nalisten und Völkische, Marxisten und Bibelforscher, Pfarrer und Gelehrte, Intellekltuele und Arbeiter, einfache Soldaten und Generäle, Ministerpräsidenten und einfache Funktionäre, Dichter und Künstler, Schauspieler, Schrift­steller.

Männer und Frauen untadeliger Gesinnung waren darunter: große Forscher, hervorragende Gelehrte, auf­rechte Politiker, unbeugsame Schriftsteller, tapfere Pfarrer. In Dachau allein waren über tausend Pfarrer!

Was aber das Grauenhafte noch unfaẞbarer macht: Al­le diese Verbrechen geschahen nicht in irgendeiner Auf­wallung des Hasses, sondern gleichsam geschäftsmäßig