der Bekanntgabe und auf Grund der sich immer mehr zuspitzenden Lage mußte man annehmen, sich bei Nichtmeldung irgendwelchen Repressalien auszusetzen, die schließlich auch den Tod bedeuten konnten. Also meldeten sich Häftlinge, freiwillig". Wenige Tage später verließen sie feldmarschmäßig ausgerüstet das Lager. Die Beweggründe dieser Kameraden waren grundverschieden. Ganz sicher hat mancher von ihnen geglaubt, als Bewaffneter den Sturz des Dritten Reiches und die Vernichtung seiner Mörderclique beschleunigter herbeiführen zu können. Wer aber die raffinierte Organisation dieser Clique durchschaute und über das sich außerhalb des Stacheldrahtes abspielende Leben der letzten Zeit im klaren war, konnte auch anders darüber denken. Ich zählte jedenfalls zu denen, die sich nicht meldeten, ganz gleich, welche Repressalien es auch nach sich ziehen würde. Als ich dann eines Tages meinem Kommandoführer auf dessen Befragen in unzweideutiger Weise meine Stellungnahme zu verstehen gab, wurde ich sofort meiner Funktion enthoben und kurze Zeit darauf trotz der Bemühungen meiner Kameraden, mich in Dachau zu behalten, für den Transport abgestellt.
So standen wir, den ewigen Hunger als treuen Begleiter, eingepfercht im Güterwagen und rollten einem neuen Ziel entgegen, das wieder für viele das Endziel ihres Lebens war. Nur diesmal hieß es Buchenwald !
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