So sehr interessierte mich das Schicksal dieses geraden Menschen, daß ich mir nach unserer Unterhaltung Notizen machte, die ich bis vor kurzem noch besaß. Darum ist es mir möglich, den Inhalt unseres Gesprächs fast wörtlich wiederzugeben.

Lassen wir ihn erzählen:

,, Sieh", begann er ,,, ich gehörte zu den Kleinen, die den Mut aufbrachten, nicht mitzumachen. Es war mir einfach nicht möglich, die Wahrheit zu verleugnen, wenn ich vor mir selbst und meiner Gemeinde sauber und ehrlich dastehen wollte. Und gerade dieser gegenüber wuchs mein Verantwortungsgefühl von Tag zu Tag. Unvorstellbar ist der seelische Kampf in dieser Zeit gewesen. Manche Nacht lag ich wach, mich um der Wahrheit und Klarheit willen mit den ersten und letzten Dingen zu beschäftigen.

Die Versuchung blieb nicht aus, denn ich wußte, was mir blühte, wenn ich mich unzweideutig zu dem bekannte, was mir heiligste Erkenntnis geworden war. Ich war mir klar darüber, daß die Folgen Verlust meiner Existenz, meiner Wohnung und wahrscheinlich Gefängnis oder Konzentrationslager sein würden. Immer wieder kam die Versuchung, zu verleugnen, insbesondere dann, wenn ich an meine kranke Frau dachte. Aber die Macht der Wahrheit siegte, denn vor meinem geistigen Auge stand in leuchtenden Lettern das Wort Christi: Wer mich bekennet vor den Menschen, den werde auch ich bekennen vor Gott , meinem himmlischen Vater!

Es ist Tatsache, daß mich erst das schwere Ringen jener Jahre zum wahren Geistlichen gemacht hat. Meine Predigten waren von einer be­sonderen Kraft und Reife. Sie waren ganz anders wie ehedem. Wie oft hatte ich früher die Worte Christi als Kanzelspruch vor die Gemeinde getragen, die da lauten: Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte vergehen nicht! ohne dabei die erschütternde Wahrheit überhaupt zu begreifen, die Christus mit diesen Worten in die Welt der Reali­täten stellt.

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Meine Gemeinde horchte auf, aber auch meine Feinde waren auf dem Plan.

Bald sollte ich sie zu spüren bekommen. Erst kamen Warnungen, später Mahnungen meiner vorgesetzten Kirchenbehörde, und schließlich er­schien die Gestapo , die mich jedoch nach einigen Wochen wieder frei ließ.

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Noch heute schäme ich mich, wenn ich an die kurze Zeit dieser Haft denke, denn damals wurde ich wieder schwach, machte Kompromisse und verleugnete dadurch den wahren Christus. Ich sah nacktes Elend und furchtbare Not herannahen, grämte mich um mein armes Weib, das durch mich aus gesicherter Lebensbahn geschleudert werden sollte. Man ließ mich daraufhin frei!

Der Weg von der Gestapo nach Hause war damals der schwerste meines Lebens, aber er wurde auch der schönste zugleich, denn in plötzlicher innerer Klarheit verstand ich die Worte Christi, die er, als er den

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