FERN UND EWIG LEUCHTET FRIEDEN
Allmählich kommen Bekleidungsstücke. Eine zerrissene Sträflingshose, ein zerfetztes Hemd, Holzschuhe. Horst kommt ab und zu wieder, aber ich merke erst allmählich, wie genau er aufpaßt, daß jedesmal eine andere Wache da ist. Jedesmal hat er einen anderen Grund. Er bringt mal eine alte Wolljacke, dann ein Paar unglaublich zerfetzte und gestopfte Socken, auch ab und zu ein paar Scheiben Brot.
Täglich brechen einige zusammen und werden weggeschleppt, angeblich ins Krankenlager. Aber was das bedeutet, erfahre ich erst später.
Am zehnten Tage werden die Überlebenden in das Lager B. des Hauptlagers I verteilt. Wir haben uns zu einer kleinen Gemeinschaft vereinigt und kommen gemeinsam nach Baracke 21. Ich glaube, daß Horst dabei mitgeholfen hat.
Wenn ich diese ersten Wochen im KZ- Lager richtig kennzeichnen will, so ist es sehr schwer, einem Außenstehenden die Umstellung begreiflich zu machen, die mit einem Schlage in mein Leben tritt, gleichzeitig in das aller Gefährten, welche bisher noch nicht im KZ waren. Diese Umstellung hat damals schon eingesetzt. Zunächst unbewußt, fast widerstrebend. Aber sie ist eine vollständige. Ich glaube, es liegt daran, daß ich bisher in den Gefängnissen doch noch die Überzeugung hatte, in einer Umwelt zu leben, welche den Begriff des Rechtes anerkennt.
Gewiß, ich weiß, daß die Gesetze, nach denen ich verurteilt worden bin, mit dem Begriff der göttlichen Ordnung
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