Ich höre glückliches Lispeln halbwüchsiger Knaben, die sich an kindlichen Träumen laben.
Ich höre sie zerren an ihren Decken
und sich vor gräßlichem Albtraum verstecken.
Ich höre Seufzen und schwaches Atmen der Greise. die sich im Stillen bereiten zur großen Reise. Sie sahn Recht und Unrecht kommen und gehn, nun wollen sie Unvergängliches, Ewiges sehn.
Nacht und Stille.
Nur Schritte und Rufe der Wachen.
Hörst du's im schweigenden Hause
beben, bersten und krachen,
wenn Hunderte die geschürte Glut ihrer Herzen entfachen? Stumm ist ihr Chor,
weitgeöffnet mein Ohr: ., Wir Alten, wir Jungen, wir Söhne aller Zungen, wir Starken, wir Schwachen,
wir Schläfer, wir Wachen,
wir Armen, wir Reichen,
im Unglück Gleichen,
wir Guten, wir Bösen,
was je wir gewesen,
wir Männer vieler Narben,
wir Zeugen derer, die starben,
wir Trotzigen und wir Verzagten,
wir Unschuldigen und wir schwer Verklagten,
von langem Alleinsein tief Geplagten,
Bruder, wir suchen, wir rufen dich!
Bruder, hörst du mich?
Zwölf kalte, dünne Schläge der Turmuhr
wecken mich.
Kein Klang, keine Wärme in ihnen
bergen und decken mich.
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