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mir und der Außenwelt mein Kommissar", derselbe, der mich ver­haftet hatte, ein Typ, der sicher unter seinesgleichen nicht selten war. Ein höflicher blonder junger Mann, Fachmann für die Bekennende Kirche bei der Berliner Stapo, holt mich an einem strahlenden Sep­tembermorgen aus meiner Berliner Vorortwohnung inmitten von gol­denem Herbstlaub und letzten Rosenblüten ab, um, wie er weiß, mich für immer" verschwinden zu lassen.( Ich wußte das damals noch nicht, hatte aber immer mit allem gerechnet.) Bei der Haussuchung zeigt er sich sehr besorgt, meine Möbel nicht zu beschädigen. Als ich ihm unterwegs sage, er sei der erste Herr von der Geheimen Staats­polizei, mit dem ich persönlich zu tun hätte, es würde mich inter­essieren, etwas über seine und seiner Kameraden Berufsausbildung zu hören, miẞßt er mich mit erstauntem Blick und berichtet mir dann be­reitwillig. Bei den folgenden 5-7stündigen Verhören gewinne ich den Eindruck eines ehrgeizigen jungen Mannes, der ohne Unterschied er­staunlich niedrig von seinen Mitmenschen denkt, aber meine grund­sätzliche Aufrichtigkeit angenehm empfindet, nicht nur, weil sie ihm das Verhör erleichtert. Diese Aufrichtigkeit, die er zunächst miẞ­trauisch prüft, um sich dann mehr und mehr auf sie zu verlassen, hat für ihn offenbar Seltenheitswert und erregt sein Staunen. Er beginnt seinerseits sich für diesen wunderlichen Menschen da gegenüber zu interessieren und führt ein sehr sorgsames Protokoll.( Nebenbei hat er, um mich zu Aussagen zu veranlassen, mich gelegentlich auch offen­sichtlich belogen.) Mir aber erschien dieser junge Stapo- Beamte wie ein jüngerer, an sich recht bildungsfähiger Bruder, der eine sehr schlechte Schule besucht und sich dann bei der Entscheidung über seinen Lebensweg auf das falsche Pferd gesetzt hat. Über diesen Gaul hatte er nun keine Gewalt mehr; es mochte ihn selbst manchmal ent­setzen, wohin er ihn führte. Aber sein Ehrgeiz gab dem eigenwilligen Tier immer aufs Neue die Sporen. Manchmal lag echte Anteilnahme oder Betroffenheit, einmal sogar ein Schatten von Verlegenheit in seinem Blick. Dann aber, besonders als er die Frage des Gehorsams gegenüber Staat und Partei erörterte, bekamen seine Augen einen eis­kalten, metallischen Glanz, wie ein paar scharf geschliffene Messer. Trotz einer gewissen menschlichen Sympathie, die er diesem seinem Opfer gegenüber empfand, war er offensichtlich bereit, für seine poli­tische Position über Leichen zu gehen. Daß sein Gegenüber aber nicht nur an eine Vorsehung, nach dem eigenen Bilde geformt, zu glauben vorgab, sondern an einen Schöpfer und Vater im Himmel, der uns

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