VIII Buchenwalder Manifeſt

Einleitung

Während der ganzen Zeit der Diktatur hatten wir Sozialdemo=- kraten kameradſchaftlich mit Katholiken und Kommuniſten zuſam= mengearbeitet. Wir hofften, daß aus der Volksfront cine große cinheitliche ſozialiſtiſche und demokratiſche Organiſation hervorgehen Tvürde, Deshalb lehnten wir es nach der Befreiung auch ab, uns als Sozialdemokratiſche Partei zu konſtituieren. Aber ſchon am zweiten Tage nach der Befreiung mußten wir erkennen, daß die KPD die alte geblieben war. Man wollte die Volksfront nur als eine Brücke zu nicht-kommuniſtiſchen Kreiſen benutzen. So ſahen wir uns gezwungen, die Auffaſſung der demokratiſchen Sozialiſten klar auszuſprechen. Das _Seſchah durch das Buchenwalder Manifeſt.

Am 13. April 1945 trug ich in einer Verſammlung aller derjenigen, die aus der ſozialdemokratiſchen Partei Deutſchlands und der ſozia= liſtiſchen Arbeiterpartei Oſterreichs kamen, dieſe Ideen vor. Franzoſen , Belgier, Holländer, Dänen, Polen , Tſchechen nahmen an der Verſamm= lung teil und billigten meine Vorſchläge. Eine ſiebenköpfige Kommiſſion wurde beauftragt, ſie endgültig zu formulierepBenedikt Kautsky* über= nahm die Berichterſtattung. Wenige Tage ſpäter billigten die lber= lebenden unter den demokratiſchen Sozialiſten das Buchenmwalder Manifeſt. Uberall in Deutſchland bildete es in den Monaten April, Mai und Juni 1945 die- Grundlage zielbewußter demokratifcher und ſozialiſtiſcher Arbeit. Die Franzoſen verkündeten es in Paris , die Niederländer in Amſterdam , die Öſterreicher in Wien und in den Alpenländern. Beſeelt von dieſem Geiſt machten ſeine Urheber der KP lung der völligen organiſatoriſchen Ein=

heit. ng Juli förmlich zurückgeroteſen, Was Oanach geſchah, iſt noch nicht Geſchichte.

20 Benedikt Kautsky , 1894 als Sohn des bedeutenden fozlaldemokratlſchen Theoretikers Karl Kautsky und ſeiner Frau Minna Kautsky in Berlin geboren. Nach dem Studium der Rechts- und Wirtſchaftswiſſenſchaften Sekretär der Arbeiterkammer in Wien . Seit 1938 nacheinander in den Konzentrationslagern Buchenwald , Auſchwitz , ſeit 1945 erneut in Buchenwald . Mai bis Juli 1945 Mrnelter in der Staatsregierung des Landes Thüringen , ſeit Herbſt 1945 freier Schriftſteller n Zürich . E

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