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Arbeitsfront und eine große Anzahl von höheren SS= und SA-=-Führern, die mir der Perſon nach nicht bekannt waren, füllten die den Zuhörern zu= gewieſenen Plätze.

Die Verhandlung begann mit der Vernehmung des früheren SA=Ober= gruppenführers Oſt, Hauptmann a. D. Stennes, der in Berlin kurz zuvor eine Meuterei der SA gegen Dr. Goebbels geführt hatte. Sie brachte nichts weſent= lich Neues. Dann befahl ich dem Landtagsdiener, den Zeugen Hitler herein= zuführen. Höchſte Spannung herrſchte im Saal. Die Tür öffnete ſich, ein Mann in einem zweireihigen blauen Jakettanzug erſchien im Türrahmen und ſtolperte beim Eintritt über den Teppich. Die Begleitung Hitlers im Saal hatte ſich er= hoben, um ihn mit dem»deutſchen Gruß« zu begrüßen. Da Hitler aber beim Stolpern mit dem Geſicht ſtark nach vorn gekommen war(0 weh, dachte ich, Napoleon betritt die Bühne der Weltgeſchichte in Unterhoſen), unterblieb die Demonſtration. Auch als Hitler ſich aufrichtete, waren ſeine Anhänger ſo verz wirrt, daß nur aus einem ſtotternden Chor und erſt, nachdem Hitler die rechte Hand erhoben hatte, das»Heil Hitler!« ertönte. Ich ließ mich dadurch nicht irre machen, ſondern fragte mit ſcharfer Stimme an Hitler gerichtet:»Herr Regierungsrat Hitler?...« Hitler antwortete mit Ja. Darauf ſagte ich:»Wollen Sie bitte den Zeugenſtand einnehmen!« Hitler tat wie befohlen. Selbſtver= ſtändlich war ich während der ganzen Sache nicht vom Stuhl des Vorſitzes aufgeſtanden und blieb nun auch ſien, während mir Hitler ineiner Ent= ferhung von etwa 1% Meter gegenüber ſtand. Darauf begann ich:»Gemäß Paragraph 33 der Thüringiſchen Verfaſſung in Verbindung mit den Vorſchrif= ten der Strafprozeßordnung ſind Sie hier als Zeuge vorgeladen. Der Gegen= ſtand, über den Sie ausſagen ſollen, iſt Ihnen bekannt.« Hitler antwortete mit Jawohl. Ich:»Nach der Vorſchrift des Geſetzes haben Sie vor Ihrer Verneh= mung den Zeugeneid zu leiſten. Wollen Sie ihn in der religiöſen oder in der weltlichen Form ablegen?« Hitler entgegnete:»In der religiöſen Form.« Ich, mich von meinem Plate erhebend:»Dann bitte ich Sie, die rechte Hand zu er= heben und mir den Eid nachzuſprechen.« Hitler erhob die Schwurhand, ich ſah ihn feſt an und begann die Eidesformel vorzuſprechen.

Da geſchah etwas, was mir in meiner Praxis als Richter noch nie paſſiert war. Ich muß bemerken, daß ich damals eine fünfjährige Tätigkeit in einem hohen Richterkollegium hirter mir und in jährlich durchſchnittlich 50 Pro= zeſſen Hunderte von Zeugen geſehen und verhört hatte; unter dieſen Prozeſſen befanden ſich ſolche, in denen nicht weniger als 150 Zeugen vor meinem Richter= tiſch vorbeigegangen waren. Ich kannte ängſtliche, erregte, verwirrte Menſchen, ich kannte überlegte und naive, ſkeptiſche, kritiſche, fanatiſche Wahrheits= ſucher und gemeine Lügner, aber ich hatte noch keinen Menſchen geſehen, der ſich ſo wie Hitler bei der Eidesleiſtung verhielt. Gleich bei den erſten Worten der Eidesformel vermochte Hitler meinen Blick nicht-auszuhalten. Er ſah zu Boden, ſeine Augen ſuchten irgend etwas auf dem Teppich. Als, ich unbeirrt und ruhig weiter ſprach, ſchaute er an meiner linken Seite vorüber ins Leere. Dann wandte er den Blick gegen die Decke und warf den Kopf unruhig nach links und rechts. Als er die Schlußworte wiederholte»ſo wahr mir Gott helfe!« tremolierte ſeine Stimme. Im Hinſetßen ſah ich mir den Mann noch einmal an

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