CHOR DER UNGEBORENEN

Wir Ungeborenen

Schon beginnt die Sehnsucht an uns zu schaffen

Die Ufer des Blutes weiten sich zu unserem Empfang

Wie Tau sinken wir in die Liebe hinein.

Noch liegen die Schatten der Zeit wie Fragen

Über unserem Geheimnis.

Ihr Liebenden,

Ihr Sehnsüchtigen,

Hört, ihr Abschiedskranken:

Wir sind es, die in euren Blicken zu leben beginnen,

In euren Händen, die suchende sind in der blauen Luft­Wir sind es, die nach Morgen Duftenden.

Schon zieht uns euer Atem ein,

Nimmt uns hinab in euren Schlaf

In die Träume, die unser Erdreich sind

Wo unsere schwarze Amme, die Nacht Uns wachsen läßt,

Bis wir uns spiegeln in euren Augen

Bis wir sprechen in euer Ohr.

Schmetterlingsgleich

Werden wir von den Häschern eurer Sehnsucht

gefangen

Wie Vogelstimmen an die Erde verkauft

Wir Morgenduftenden,

-

Wir kommenden Lichter für eure Traurigkeit.

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