BALLADE
vom möblierten Zimmer
Lotte starb,
an Gas und Veronal,
süßer Dunst erfüllte dick das Zimmer, ihr Gesichtchen glänzte silberfahl,
auf den Lippen lag ein bleicher Schimmer,
Otto schlug
die Scheiben ein und drehte
ab den Hahn und riß die längst schon Tote aus dem Bett und jammerte und flehte, weinte, schrie—
die Wirtin kam und drohte.
Schimpfte laut
und schätzte gleich den Schaden: Gasverbrauch und die kaputten Scheiben, stundenlang war sie bemüht, den faden Giftgeruch ins Freie zu vertreiben.
Otto lief,
um irgendwen zu holen.
Niemand kam, die Polizei notierte, Lotte hatte Geld und Schmuck gestohlen und das Köfferchen, das braunlackierte.


