SCHICKSAL

Ein Schicksal hing an einem Faden und wagte sich zu rühren nicht,

wohl war es mit Protest geladen

und übte ungern nur Verzicht,

doch fürchtete die scharfe Schere

der Norne es mit Schnitt und Stich, und nahm die läppische Misere

der Unbeweglichkeit auf sich.

So blieb es hängen viele Jahre, vertrocknete und wurde alt,

verlor die Zähne und die Haare

und war dann eines Tages kalt.

Da hing es lang, von keinem Schauer des warmen Lebens mehr bewegt; man hat es ohne Lust und Trauer ins Massengrab der Zeit gelegt.