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Am folgenden Morgen bekam ich einen weiteren Einblick in die Methoden der üblen Blockältesten. Paul Hilfinger bat mich, mit ihm in seinen Block zu kommen.
„Unser Blockältester ist ein Gauner“, sagte er.„Er hat Kisten mit, Konserven und lebt wie ein König, aber hier sind kranke Männer im Block, die seit Tagen nichts zu essen be- kommen haben.“
Er brachte mich in das Quartier des Blockältesten. Es war vom Rest des Blocks abgeteilt und’ mit zwei Betten und einigen hölzernen Schränken ausgestattet. Der Blockälteste war ausgegangen, und Hilfinger bückte sich und zog eine Holz- kiste unter einem der Betten hervor. Sie war mit Käse-, Fleisch- und Gemüsekonserven aus England und USA gefüllt.
„Vielleicht hat er sich‘ eine Reserve anlegen Können“, sagte ich.
„Aber die Kranken in diesem Block werden nicht verpflegt“, antwortete Hilfinger.
„Gehen wir und sehen wir’s uns an.“
Er brachte mich in den Block, wo die Kranken dicht an dicht auf zweietagigen Betten lagen, die meisten ohne Matratzen auf den Holzgestellen, mit einer dünnen Decke über den geschwächten Leibern.
Ich trat an eines der Betten. „Wann erhielten Sie Ihre letzte Mahlzeit?“
Der Mann antwortete langsam und mühselig:„Gestern—
nein, vorgestern.“
„Um welche Zeit?“
„Zu Mittag bekamen wir etwas Milch.“
Er lag schwach und hilflos da, mit glasigen Augen. Hilfinger und ich gingen in die Stube des Blockältesten. Er mußte von unserem Besuch gehört haben, denn einen Augenblick später war er da, ein großer, breitschultriger, wohlgenährter junger Mann. Er trat lächelnd auf mich zu. „Was ist das hier?“ fragte ich, indem ich auf die Lebens- mittelkisten unter dem Bett deutete.


